Home Page

Shop ABC.com!

Audio CDs
Rawn's audio-CDs.
Books and eBooks
Rawn's books and eBooks.

♦ A Bardon Companion
Rawn's Commentaries on Bardon's three books:
english
english
french
french
german
german
italian
italian
polish
polish
roma
roma
spanish
spanish
 
partial
translation
russian
russian
slovakian
slovakian
 

2009 Lecture Series
Audio recordings of the series.
Other Articles and Essays
An Examination of
  
the Gra Tree of Life
Audio-visual presentations.
Know Thy Self
A guide to recognizing the essential Self.
♦ Self-Healing Archaeous
Audio Lessons
english
english
polish
polish

♦ The Magic of IHVH-ADNI (TMO) Audio Lessons
english
english
polish
polish

♦ The Eight Temples Meditation Project
Exploring the planetary spheres of the Tree of Life.
english
english
italian
italian
spanish
spanish
polish
polish

♦ Permutations of the Tree: BOOK 231
A radical restatement of the 231 Gates.
english
english
spanish
spanish
french
french

Downloadable .MP3 audio files - Free
Downloadable .PDF and eBook files - Free
Excerpts from Rawn's public and private correspondence
BardonPraxis Message Archive
Archive of the old discussion group.
Bardon Questionnaire
Results of the 2003 survey.
Links

Stufe Zehn


Mental (Magische Geistes-Schulung):
Zugang zu höheren Sphären --

Das ist natürlich die abschließende Stufe des WWA. Sie zu lesen mag Ihnen den Eindruck vermitteln, dass es sich bloß um eine Stufe wie jede andere handelt, aber das ist bei weitem nicht der Fall. Das Absolvieren dieser Stufe liegt, weit mehr als bei allen anderen Stufen, in den Händen der göttlichen Vorsehung. Es mag mehrere Lebensalter dauern für einen Eingeweihten, diese Stufe zu komplettieren, oder auch nur das Zwinkern eines Auges, oder alles dazwischen. Es gibt keine Möglichkeit, vorherzusagen, welchen Verlauf der Weg des Eingeweihten hier nehmen mag an diesem Teil seiner Reise, da dies gänzlich von der eigenen Reife und dem angesammelten Karma des Individuums abhängt.

Aber dass die Verwirklichung einer Sache nicht unserer gänzlichen Kontrolle unterliegen mag, heißt nicht, dass wir nicht Erfolg haben können, wenn wir es versuchen. Vielmehr, der einzige Weg, in diesem Fall Erfolg zu haben, IST, es zu versuchen. Der Eingeweihte, der sich unbeirrt bemüht, wird zweifellos schlussendlich sein Ziel erreichen. Erforderlich ist furchtlose Vorsicht und der Wille, bis zum letzten Ende durchzustehen, unabhängig von dem, was kommen mag, den Eingeweihten zu testen. Klopfe an und es wird dir geantwortet werden, um ein altes Stück Weisheit zu zitieren.

Auf dieser Stufe der magischen Entwicklung liegt die Verantwortlichkeit, darauf zu achten, dass sein Prozess der Initiation weitergeht, in den Händen des Magiers allein. Keiner körperlichen Wesenheit wird es möglich sein, dem Magier durch diese Stufe zu helfen. Sogar des Eingeweihten eigener Heiliger Schutzengel ist auf das beschränkt, was er in dieser Hinsicht tun kann, um dem Magier zu helfen. Durch das Klopfen mag der Magier eine Antwort erhalten, aber es ist Sache des Eingeweihten, die Tür zu öffnen und einzutreten.

In westlichen kabbalistischen Begriffen entspricht die Arbeit der zehnten Stufe der endgültigen Annäherung an den Abgrund - der zwischen Chesed und Binah (der Jupiter- und Saturnsphäre) liegt - gipfelnd in einer erfolgreichen Überquerung des Abgrunds (insbes dem Erreichen von Binah/Saturn, welche die Einheit zuteil werden lassen). Der Abgrund markiert die Grenze zwischen den kabbalistischen „Welten" Yetzirah und Briah, des sequenziellen Reiches und dem nicht-sequenziellen Reich (auch bekannt als „Chaos"). Trotz der in meiner Beschreibung verwendeten Symbolik ist der Abgrund keine Sache mit räumlicher Ausdehnung - er besteht zur Gänze aus BEDEUTUNG. Diesen Abgrund zu überschreiten, transformiert das Bewusstsein des Eingeweihten komplett und für immer, denn von der „anderen Seite" des Abgrundes, nimmt der Eingeweihte Ewigkeit wahr.

Die Arbeit dieses Teils der zehnten Stufe betrifft die Erforschung der verschiedenen Sphären und Ebenen der Existenz durch mentales Wandern. Der Student beginnt mit der Erforschung des Reichs, das von den Elementarwesen bewohnt wird.

Der passive Leser mag an dieser Stelle leicht denken, dass Bardon nun komplett den Verstand verloren hat und ins Fantasieland abgedriftet ist, aber das ist absolut nicht der Fall. Zugegeben, was er beschreibt klingt genau wie ein Märchen, aber dafür gibt es einen Grund. Die Reiche der Elemente, die zu diesen Zwecken besucht werden, werden in einer sehr symbolhaften Art wahrgenommen. Symbole sind der Stoff, aus dem sich diese spezielle Ebene zusammensetzt. Daher werden die Erfahrungen dieser Ebene in einer symbolischen Art und Weise beschrieben, die sich dem Märchen annähert. Wie auch immer, die tatsächliche Erfahrung selbst geht weit über die Beschreibung und die „visuelle" Wahrnehmung jedes Symbols hinaus, der Magier wird auch viele andere Levels an Information wahrnehmen. Begrenzte Worte können nur einen kleinen Teil der Erfahrung einfangen, sodass wir, um unsere Erfahrungen in diesen Reichen zu beschreiben, zu Metapher und Geschichtenerzählen Zuflucht nehmen müssen.

In meinen Ausführungen zu einer der vorigen Stufen habe ich erwähnt, dass es für manche astrale Wesen schwierig ist, den Mentalkörper des Magiers wahrzunehmen. Das ist im Reich der Elemente aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht der Fall. Der erste ist, dass, obwohl diese Reiche an sich astral sind, sie eine sehr feine Schwingung der Astralmaterie haben. Erinnern Sie sich an meine Diskussion des Astralreichs im „Theorie" Abschnitt des WWA, wo ich sagte, dass die Reiche tatsächlich eines in das andere übergehen? Nun, der Teil dessen, was wir als das Astralreich definieren, auf den wir uns hier beziehen, liegt sozusagen in seinem oberen Abschnitt. Daher haben die Wesenheiten, die dieses Reich bewohnen, wenig Schwierigkeiten, den Mentalkörper eines Magiers wahrzunehmen.

Der zweite Grund dafür, dass die Elementwesen fähig sind, den Mentalkörper des Magiers wahrzunehmen ist in diesem Fall, dass der Student angeleitet ist, sorgfältig ein Bild seines Mentalkörpers zu schaffen, das für die vorhandene Wesenheit erkennbar ist. Zum Beispiel, wenn der Student das Erdreich erforscht, nimmt er die Erscheinung eines Gnoms an. Dies fügt dem Mentalkörper des Studenten eine Schicht Symbolhaftigkeit bei. Außerdem erreicht der Student die Dichtigkeit seines Körpers, indem er sich selbst mit dem Element füllt und mit dem Element selbst vermischt. Gemeinsam schafft das eine Dichtheit des Mentalkörpers, die von den Wesenheiten dieser Ebene leicht wahrgenommen werden kann.

Sobald dieser spezielle Körper präpariert ist, projiziert der Student in das jeweilige Reich. Der passive Leser sollte an dieser Stelle die Menge Training bedenken, die erforderlich ist, um diese Dinge wirklich zu vollbringen und wird hoffentlich die Notwendigkeit der Arbeit der vorigen Stufen erkennen.

Bardon legt einige sehr spezielle Regeln für die Erforschung der Elementarreiche fest. Die erste, natürlich, ist das zuvor erwähnte Bilden eines geeigneten Körpers. Die zweite Regel ist die, nicht zuerst zu sprechen. Das ist sehr wichtig und vielleicht hilft Ihnen eine Analogie oder zwei, besser den Grund dieser Regel zu verstehen.

Eine gute Analogie kommt von dem Mythos, dass ein Geist in das Heim einer Person zuvor eingeladen werden muss, um tatsächlich Eintritt zu erlangen. Wenn die Erlaubnis gegeben ist, dann erlangt die Wesenheit volle Herrschaft, wenn aber die Regel der Erlaubnis übergangen wird, dann riskiert es die Wesenheit, gefangen zu werden. Im Fall des Magiers, der mit den Wesen der Elemente zu sprechen wünscht, ist es der Magier, der Eintritt in ein neues Reich sucht und Erlaubnis erhalten muss, bevor er volle Herrschaft erlangt. Der Magier, der diese Regel verletzt und sich den Wesen des fremden Reiches aufzwingt, riskiert Gefangennahme, wie Bardon betont.

Ein weiterer guter Vergleich ist der mit dem menschlichen Immunsystem. Der Magier ist eine fremde Substanz, die das Reich, das von den jeweiligen Wesen regiert wird, betritt, und wenn irgendeine Bedrohung wahrgenommen wird, werden die Wesen dieses Reichs in einer sich selbst schützenden, defensiven Art und Weise reagieren. Wenn, andererseits, der Magier durch sein respektvolles, geduldiges Verhalten zeigt, dass er keine Bedrohung ist, dann wird er integriert in das Elementreich.

Eine dritte Regel betreffend die Erforschung des Elementreiches ist die, dass der Magier seine „Überlegenheit" den Elementweisen, die er trifft, zeigen muss, damit diese Wesen bereit werden, mit dem Magier zu sprechen. Ich fürchte, dass für den passiven Leser „Überlegenheit" in diesem Zusammenhang missverständlich klingt. Das ist nicht die Art gemeiner Überlegenheit, die vom Ende des größeren Stockes kommt! Der Magier betritt nicht das nächste Reich und beginnt, mit seinen Erfolgen zu prahlen oder nimmt eine Zurschaustellung seiner Tüchtigkeit vor, die Wesen dort nach seiner Laune herumschubsend. Vielmehr ist die Art Überlegenheit, die hier gemeint ist, nicht die Art, die man einem anderen beweisen muss. Die einzige Art, auf die der Magier seine Überlegenheit mitteilt, besteht darin, dass er offen genau der ist, der er ist. Das ist die Art Überlegenheit, die diese Wesen verstehen. Sie ist nicht gewaltsam - sie ist ehrenwert und respektvoll. Der Mentalkörper, den der Magier für seine Erforschungen geformt hat, wird den Elementwesen direkt, ohne jede Verwendung unsicherer Begriffe, kommunizieren, wer er ist. Die ursprüngliche Zurückhaltung dieser Wesenheiten ist nur natürlich, da sie gelernt haben, Menschen nicht zu trauen, und daher warten sie ein Weilchen, um zu sehen, ob der Magier beständig darin ist, wer er ist. Wiederum hoffe ich, dass Sie die Wichtigkeit des Trainings der vorhergegangenen Stufen sehen.

Der Magier wird viele unterschiedliche Arten von Wesen in diesen Reichen treffen. Ungeachtet der männlich-orientierten Beschreibung, mit der Bardon uns ausstattet, kann dieselbe Art der Anziehung für einen weiblichen Adepten und für die mit anderer als Hetero-Sexualität zutreffen.

Ein Magier muss in der Lage sein, die symbolische Natur der Erfahrung in den Elementreichen zu verstehen. In diesen Reichen ist nicht die Form das Herzstück, es ist die Bedeutung, die durch diese Form symbolisiert wird, die den Magier beschäftigen sollte. Der Adept muss in der Lage sein, unerschütterlich in seinem eigenen zentralen ich zu bleiben, um den Fallstrick zu vermeiden, in diesen Reichen stecken zu bleiben. Diese Erfahrungen können sehr verlockend sein und es kann wahrlich für immer dauern, jeden Schlupfwinkel und jedes Versteck gründlich zu erforschen, und alles zu lernen, was es dort zu lernen gibt. Jede von Bardons Warnungen, nicht zu sehr emotionell involviert mit den Wesen dieser Reiche zu werden, ist sehr wahr. Der Magier muss sich immer bewusst sein, dass das nur eine Station entlang des Weges ist und dass es höhere, weniger vorübergehende Ziele zu erreichen gibt.

Der Magier muss die Wahl treffen und entscheiden, wann er lang genug geforscht hat, um weiter fortzuschreiten. Ich sollte für den passiven Leser hinzufügen, dass die Erfahrung der Erforschung dieser Reiche nicht genau linear ist. Mit anderen Worten, man kann einen großen Teil jedes Reichs in Sekunden entfleuchter Uhr-Zeit erfahren. Daher erfordert „genug" zu erforschen nicht notwendiger Weise Jahre und Jahre der Anstrengung, um es zu erreichen.

Die nächste Aufgabe der zehnten Stufe, nachdem die Reiche der Elemente ausreichend erforscht wurden, ist, direkten, Gesicht-zu-Gesicht Kontakt mit dem eigenen Heiligen Schutzengel (HSE) zu suchen. In der fünften Stufe gab Bardon Instruktionen, wie man eine passive Form der Kommunikation mit dem HSE erreicht, und diese Stufe stellt nun einen Quantensprung in der Tiefe dieser Kommunikation dar.

Um die Natur des HSE voll zu erklären, wäre eine ausführliche Abhandlung zum Thema der gesamten okkulten Anatomie des Bewusstseins erforderlich, und es ist nicht meine Absicht, einen solchen Einschub hier zu präsentieren. Daher wird es ausreichen müssen, wenn ich sage, dass der HSE seine Wurzeln in der Saturnsphäre, oder, in kabbalistischen Begriffen, Binah, hat. Wiederum in kabbalistischen Begriffen, Yesod, oder die Mondsphäre, ist der „Thron" von Binah. Daraus ist zu erklären, dass der Student die FORM seines HSE trifft, bevor er sich damit beschäftigt, sich zur Mondsphäre zu erheben. Bitte beachten Sie, dass ich sagte „die Form des". Der HSE selbst ist formlos, aber für diese Art der direkten Kommunikation ist die Wahrnehmung von Form essentiell. Auf diesem Level der Kommunikation verschmilzt der Student nicht mit seinem HSE und da ist kein Kennen des HSE durch und durch, wie es diesfalls wäre - das kommt später. Am besten ist die Erfahrung so, wie wenn zwei sehr liebe Freunde, die des anderen Gedanken lesen können, sich treffen und sprechen.

Bardons Beschreibung, wie dieses Treffen sich ereignet, ist in der Tat sehr zutreffend. Die Dichtheit der Symbolhaftigkeit auf diesem Level, mit dieser speziellen Wesenheit, ist sehr gering und die Kommunikation ist direkt und gemeinhin nicht sehr bilderhaft.

Dieser Führer wird den Magier so lange nicht schlecht raten, als der Magier wahres Gleichgewicht erlangt hat. Andernfalls kann das eine sehr verstörende Erfahrung sein und die unbalancierte Person kann leicht von ihrem eigenen Ego in die Irre geführt werden. Viele sind von diesem Treffen zurückgekehrt mit dem Eindruck, dass sie mit irgendeiner Art von großartiger Mission betraut wurden, die Welt zu retten und ähnliches, und laufen seither in der Gegend herum, sich ohne Ende in peinliche Situationen bringend, indem sie verkünden wie wichtig sie nun für den Plan aller Dinge sind. Der Grund dafür ist, dass sie nicht durch die Täuschungen ihrer eigenen Psyche sehen und nicht tiefer nach dem unverfälschten Kontakt mit ihrem HSE gelangt haben. In Wirklichkeit ist der HSE erbarmungslos ehrlich und vergrößert oder schwächt niemals täuschend das Ego des Magiers. So etwas zu machen würde konträr zu seiner wesentlichsten Aufgabe stehen als der vertrauteste Führer.

Nach diesem Punkt braucht der Adept keinen anderen Führer mehr, aber den passiven Leser instruiert Bardon, dass der Student dann fortschreiten muss, die anderen Ebenen der Existenz zu erforschen. Er listet diese in der etablierten Planetenreihenfolge, beginnend mit Mond und endend mit Saturn, auf. Es gibt Reiche jenseits Saturns (das bezieht sich auf die philosophischen Reiche, nicht die physischen Planeten), aber dieses Thema ist jenseits der Reichweite der gegenwärtigen Diskussion.

Als Schlussanmerkung will ich hinzufügen, dass Saturn drei Dinge repräsentiert: 1) Die Erscheinung dessen, was jenseits des Abgrundes liegt so wie es sich von DIESER Seite des Abgrundes aus darstellt. 2) Der Abgrund selbst - der Schleier, der das sequenzielle Reich vom nicht-sequenziellen Reich trennt. 3) Das nicht-sequenzielle Reich, das jenseits des Abgrundes liegt.

Konsequentermaßen hat die Erforschung des Reichs des Saturn 3 Phasen. Die erste Phase inkludiert das Bild, das das Saturnreich vermittelt, wenn man sich von darunter annähert. Das umfasst soviel von diesem Reich, wie man durch das Medium des sequenzialisierten Symbols wahrnehmen kann. In anderen Worten, es ist eine Darstellung und nicht das Reich selbst. Dieser Aspekt Saturns kann in einer Art ähnlich wie die niedrigeren Planetenreiche erforscht werden und das bringt den Eingeweihten Angesicht zu Angesicht mit dem Schleier des Abgrundes selbst.

Die zweite Phase beinhaltet die Durchdringung dieses Schleiers. Nur Göttliche Vorsehung, durch die Vermittlung von des Magiers HSE, kann in dieser Hinsicht Führung anbieten. Die Erfahrung ist für jedes Individuum anders.

Die dritte Phase ereignet sich zugleich mit der Durchdringung des Schleiers. Hier betritt der Eingeweihte das Reich der Ewigkeit und wenn dieses Reich einmal betreten ist, wird komplettes Einssein mit Der Einheit für den Eingeweihten erfahrbar. Es mag für den Eingeweihten viele Jahre dauern, diese Erfahrung des Einsseins voll in sein tägliches Leben zu integrieren, aber die Erfahrung selbst ist ewiglich.

Das ist das ultimative Ziel des Pfades der Hermetischen Magie. Es entspricht genau dem Verschmelzen mit dem eigenen persönlichen Gott („verschmelzen", nicht bloß „Gemeinschaft mit"), welches in dem nächsten Abschnitt der zehnten Stufe erläutert wird.

Astral (Magische Seelen-Schulung):
Gemeinschaft mit einem Persönlichen Gott --

Die astralen Übungen der neunten Stufe fanden ihren Höhepunkt in der Imprägnierung des Astralkörpers mit den vier göttlichen Eigenschaften. In der zehnten Stufe wird dieser Vorgang weitergeführt und eine direkte Verbindung zwischen dem Magier und der Gottheit hergestellt.

Während Bardon die grundsätzliche Hermetische Herangehensweise an dieses Thema gut beschreibt, gibt er dem passiven Leser keine Vorstellung der damit verbundenen grundlegendsten Konsequenzen. Seine Beschreibung mag ausreichen für den ernsthaften Studenten, aber für den passiven Leser ist sie vielleicht zu stark vereinfachend.

Um damit zu beginnen, sollte ich einige der Begriffe, die ich verwenden werde, erklären. Ich mag den Begriff „Gott" nicht. Für mich erscheint er zu involviert in religiösen Konzepten, und wenn er gebraucht wird, erweckt er im allgemeinen ein sehr speziell religiöses Bild einer Gottheit im Leser. Um das zu vermeiden, werde ich den Begriff der „Einheit" verwenden, um die letztliche, Alles umfassende Gottheit zu bezeichnen, anstelle von ´Gott´.

Ich werde den Begriff „Gott" oder „Götter" verwenden, um die bekannten religiösen Konzepte von Gott zu bezeichnen. Zum Beispiel, wenn ich mich auf den Pantheon weniger bedeutender, beschränkterer Gottheiten beziehe, wie etwa die griechisch-römischen oder kabbalistischen Gottheiten, werde ich immer „die Götter" sagen. Ich finde es wichtig, zwischen diesen zwei Levels oder Formen der Gottheit zu unterscheiden, da doch jede eine andere Art von Arbeit für den Magier darstellt.

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, zu unterscheiden zwischen der „Gemeinschaft" mit der Gottheit und dem „Verschmelzen" mit der Gottheit. Bei der Gemeinschaft bleibt eine Teilung zwischen dem Bewusstsein des Magiers und der Gottheit selbst. Es ist eine Art Kommunikation von Angesicht zu Angesicht. Beim Verschmelzen aber besteht ein Einssein zwischen dem Bewusstsein des Magiers und dem der Gottheit. Hier erfährt der Magier kein Unterschiedlichsein von der gewählten Gottheit und in der Tat, der Magier wirkt als die Gottheit; oder vielmehr, der Magier und die Gottheit werden eins und fungieren als eins.

Bardon ist nicht sehr klar in seiner Beschreibung, wenn es um die Frage geht, von welchem Level von Gottheit er wo spricht. Der Magier kann mit den geringeren Göttern kommunizieren oder verschmelzen von unterhalb (i.e. von DIESER Seite) des Schleiers des Abgrundes. Diese Arten von Gottheiten sind sequenzialisiert und daher quasi beschränkt in ihrer Reichweite im Vergleich zur Einheit. Das sind die Gottheiten, die Bardon meint, wenn er über die Kommunikation mit den verschiedenen Göttern oder Gottheiten spricht.

Während man mit der Einheit auf einer Basis von Angesicht zu Angesicht unter dem Schleier des Abgrundes kommunizieren kann, ist es hingegen nur möglich, mit der Einheit zu verschmelzen, wenn man den Abgrund überquert hat und das nicht-sequenzielle Reich betreten hat. Wenn dieses Verschmelzen mit der Einheit einmal stattgefunden hat, ist der Eingeweihte sofort im selben Moment auch verschmolzen mit allen geringeren Göttern.

Oft entsteht Verwirrung, wo Bardon darlegt, dass die vier göttlichen Eigenschaften korrekter auf die Einheit passen als auf die geringeren Götter. Aber diese Verwirrung löst sich auf, wenn der Leser die vorigen mentalen Übungen dieser Stufe in Betracht zieht. In diesen wurde der Student angewiesen, entlang der Ebenen aufzusteigen. Während dieses Aufsteigens zum Rande des Abgrundes, wird der Magier in der Lage sein, mit den geringeren Göttern zu arbeiten auf beide Weise, einem kommunikativen und einem Verschmelzungslevel, und mit der Einheit nur auf der Basis der Gemeinschaft. Sobald der Eingeweihte einmal durch den Schleier zum wahrhaftigen Saturn reicht, findet die Verschmelzung mit der Einheit statt.

Die Gemeinschaft mit Gott ist ähnlich einem Gebet, nur dass es hier eine direkte und unvermittelte, Echtzeit (um es so zu sagen) -Antwort gibt. Während Gebet in einer nach oben gerichteten, von-unten-nach-oben Richtung stattfindet, befindet sich die wirkliche Gemeinschaft mit Gott auf einem eher gleichen Level, weil der Magier seine eigene Form mit denselben Eigenschaften wie die gewählte Gottheit imprägniert.

Das Verschmelzen mit der Gottheit ist wiederum eine ganz andere Angelegenheit. Hier muss des Magiers Bewusstsein kunstgerecht in einen Zustand gebracht werden, der genau dem der gewählten Gottheit entspricht. Unterhalb des Abgrundes wird die Gottheit, wie Bardon festhält, dem Eingeweihten auf halbem Wege begegnen. Das ist ein Teil der normalen Funktion der geringeren Götter - sie vermitteln zwischen der Einheit und dem menschlichen Level an Bewusstheit.

Das Verschmelzen mit der Einheit kann jedenfalls nicht unterhalb des Abgrundes stattfinden. Es liegt nicht so sehr daran, dass die Einheit den Eingeweihten nicht auf halbem Wege treffen würde (die Einheit durchdringt ja schließlich Alle Dinge); es liegt vielmehr daran, dass des Magiers Bewusstsein nicht fähig ist, die Einheit zu umfassen, solange er nicht das nicht-sequenziellen Reich erreicht hat. Nur der mentale Körper oder Geist des Eingeweihten ist zu dieser Reise befähigt.

Obwohl die ultimative Vergegenwärtigung der Einheit auf rein mentalem Level geschieht, platziert Bardon diese Übungen unter die astrale oder Seelen -Überschrift. Grund dafür ist, dass die Technik auf diesem Level beginnt. Das Aufbauen eines Bildes einer Gottheit und die Imprägnierung dieses Bildes mit den vier göttlichen Eigenschaften ist astrale Arbeit. Diese Arbeit führt den Studenten gelegentlich dazu, die vier Eigenschaften oder Qualitäten zu manipulieren, unabhängig von Form oder Bild. An diesem Punkt wird es eine rein mentale Operation und es ist diese Überschreitung zum mentalen Reich, die es dem Eingeweihten ermöglicht, die Einheit in ihrem sonst formlosen Zustand zu verinnerlichen.

Ich muss Sie an diesem Punkt warnen, dass es, auf Grund der endlichen Natur von Worten, für mich unmöglich ist, die Einheit oder die Erfahrung des Verschmelzens mit der Einheit genau zu beschreiben. Nichtsequenzielle Erfahrungen passen einfach nicht in so sequenzielle Dinge wie Worte! Dementsprechend wird jede Sache, die ich sage unter diesem Aspekt nur teilweise wahr sein und wird die Dinge in einer sequenziellen Art übermitteln, die der essenziellen nichtsequenziellen Realität der Einheit nicht gerecht werden kann.

Aber sogar wenn ich das sage, habe ich damit Dinge mit angeschnitten, die nicht zutreffend sind. Ein Beispiel ist, wenn ich sage, dass die Einheit nicht sequenziell ist. Das tiefere Geheimnis ist, dass die Einheit beides enthält, die sequenziellen und die nichtsequenziellen Reiche gleichzeitig. Wenn ich sage sie ist nicht sequenziell, beziehe ich mich mehr darauf, wie die Einheit unserem sequenziellen menschlichen Bewusstsein erscheint und nicht auf ihre sequenzielle Natur. Oft versuchen wir, das Unbeschreibbare zu beschreiben, indem wir mehr auf die Unterschiede zwischen diesen Dingen und „normalen" Dingen hinweisen, als auf ihre Gemeinsamkeiten. Das größte Problem dabei ist, dass das Betonen nur der Unterschiede unser Verstehen des essenziellen Wesens der Einheit des Seins zu beschränken scheint. In der Hoffnung, diese Verwirrung zu vermeiden, werde ich versuchen, so viele Ähnlichkeiten wie ich kann im Folgenden herauszuarbeiten.

Das erste, was ich sagen sollte bei der Beschreibung des Verschmelzens mit der Einheit betrifft das Selbstverständnis, das der Magier erfährt. Die Selbstbewusstheit der Einheit wird oft bezeichnet als ein „ich bin" - Zustand, aber was dabei oft übersehen wird ist die Tatsache, dass dieser göttliche Sinn der Selbstidentität von derselben Qualität ist wie der, der von einem normalen Menschen erfahren wird. Der Unterschied liegt bloß in der Quantität, da die Einheit alles, was existiert, umfasst, und der individuelle Mensch nur einen winzigen Teil dieser unendlichen Ausdehnung. Es ist in der Tat dieses Kontinuum an Ähnlichkeit, dem der Magier folgt beim Aufsteigen oder Ausdehnen der Quantität von Bewusstheit. Einfach ausgedrückt, der Magier steht festverwurzelt in der Qualität der Selbstbewusstheit und dehnt die Quantität dieser Bewusstheit aus, bis sie die Einheit Allen Seins umfasst.

Konsequenz ist in der Praxis, dass der Magier, einmal mit der Einheit verschmolzen, das gesamte Universum erfährt als wäre es tatsächlich ein Teil seines eigenen Selbst. Da ist kein Teil des unendlichen Universums, dessen die Einheit sich nicht bewusst wäre.

Das bringt uns zu den vier Eigenschaften der Gottheit, welche, wie ich denke, als gute Grundlage dienen werden für die weitere Beschreibung der Verzweigungen des Verschmelzens mit der Gottheit. Beachten Sie bitte, dass die vier Eigenschaften, die in der zehnten Stufe aufgezählt werden, etwas verschieden von den in Stufe neun aufgezählten sind. Es ist die Liste der zehnten Stufe, mit der ich mich hier beschäftigen werde, obwohl es sich auszahlt, wenn Sie die beiden Ihrerseits vergleichen.

Die vier Eigenschaften sind -

1) Omnipotenz (Allmächtigkeit): Diese ist verbunden mit dem Element Feuer. Die Art der Omnipotenz, die von der Einheit erfahren wird, und von jemand, der mit der Einheit verschmolzen ist, ist nicht von der Art wie die verbreitete Auffassung eines Gottes „dort oben", der hinab auf uns Sterbliche deutet und, puff!, ändern sich die Dinge entsprechend „seinem" Willen. Die Omnipotenz der Einheit arbeitet von innen nach außen in ALLEM, gleichzeitig. Da ist keine Teilung des Bewusstseins auf dem Level der Einheit - die Teilung von Bewusstheit ist bloß eine Erscheinungsform der Einheit.

Innerhalb der Einheit ist auch kein Wollen von der Art wie menschliches Wollen. Statt dessen existiert die Einheit ganz auf einmal, als ein vereinigtes Ganzes, und was wir für göttlich halten ist vielmehr die Einheit, seiend, was sie naturgemäß ist. Wenn Eingeweihte über Verschmelzen mit dem göttlichen Willen sprechen und Sachen sagen wie „lass Deinen Willen meinen Willen sein", wird der unkorrekte Eindruck vermittelt, dass der individuelle Wille irgendwie durch einen höheren Willen ersetzt wird. Das ist nicht der Fall. Der individuelle Wille wird durch die Erfahrung des Verschmelzens transformiert, nicht ersetzt. Wiederum, ein Initiierter folgt dem Kontinuum der Ähnlichkeit, wenn er sich zum Göttlichen erhebt. Der Faden der Ähnlichkeit hier hat mit der Tatsache zu tun, dass menschlicher Wille ein Aspekt oder eine Manifestation des göttlichen Willens ist. Und wiederum, der Unterschied ist eine Frage von Quantität, nicht von Qualität.

Die Omnipotenz der geringeren Götter ist beschränkter als die der Einheit. Weil sie unterhalb des Abgrundes existieren, sind sie endliche, sequenzielle Kreaturen. Daher sind sie von limitiertem, speziellem Nutzen für den Magier. Zum Beispiel, in moderner Zeremonialmagie, muss man sorgfältig die passende „Gottform" für das aktuelle Vorhaben aussuchen. Aber wenn man mit der Einheit verschmelzen kann, dann ist nichts unmöglich.
Aber, wo ich das gesagt habe, sollte ich auch anmerken, dass der Magier, der fähig zur Verschmelzung mit der Einheit ist, keine Kleinigkeiten oder Dinge, die die universellen Gesetzmäßigkeiten missachten, haben will. Sie müssen sich stets vergegenwärtigen, dass diese Transformation den individuellen Adepten an JEDEM Level seines Seins berührt.

2) Omniszienz (Allwissenheit): Diese ist verbunden mit dem Element Luft. Die grundlegende Essenz der Einheit - der Stoff, aus dem sie sich zusammensetzt - ist Bewusstheit. Jedes Ding, das existiert (mental, astral und physisch) ist eine Manifestation dieses Bewusstseins. Die Bewusstheit der Einheit ist sich ihrer selbst bewusst, in allen ihren Teilen oder Manifestationen, gleichzeitig und voll. Mit anderen Worten, die Einheit weiß ALLES, durch und durch. Es ist nicht bloß wie das Wissen eines externen Beobachters; vielmehr ist es das Wissen eines Teilnehmers.

Ich möchte, dass Sie sorgfältig die Konsequenzen davon bedenken für den Magier, der mit der Einheit verschmilzt. Wahrhaftig, was auch immer der Magier zu wissen oder zu erforschen wünscht, ist auf der Stelle verfügbar. Aber dieses Wissen wird von innen nach außen kommen, auf ganz vertraute Weise. Es ist ähnlich in Qualität zu der Art von Wissen, die wir in unseren täglichen Leben erfahren, wenn wir ein bestimmtes Ereignis durchleben. Der Unterschied ist, wie üblich, in der Quantität des Wissens. Zum Beispiel, wir alle wissen, wie wir unsere Schuhe binden, da wir das wiederholt erfahren haben, aber im Vergleich zur Einheit sind wir wie ein kleines Kind, das noch nie einen Schuh gebunden hat und unser Verständnis dieser mysteriösen Kunst kommt von den Beschreibungen unserer Eltern. Mit anderen Worten, die Einheit weiß ALLES durch und durch und der normale Mensch weiß nur relativ wenige Dinge aus seiner Perspektive.

Ich muss sagen, dass die Begrifflichkeit dieser Art von Allwissenheit durchaus unterschiedlich ist von der tatsächlichen Erfahrung. Der Magier, der mit der Einheit verschmilzt, ist nicht nur FÄHIG, alles zu wissen, er WEISS tatsächlich alles *während er sich im verschmolzenen Zustand befindet*. Wenige Magier entscheiden sich allerdings, dieses Wissen mit in ihr normales Bewusstsein zu bringen, das sie fürs tägliche Leben benutzen. Zu viel zu wissen tendiert dazu, den ganzen Spaß aus dem Leben zu nehmen - dann gibt es keinerlei Überraschungen  mehr.

3) All-Liebe oder Barmherzigkeit (Göttliches Wohlwollen): Das ist verbunden mit dem Element Wasser. Beachten Sie bitte, dass Bardon in Stufe neun Unsterblichkeit mit Wasser assoziiert.

Das göttliche Erbarmen ist in der Qualität ähnlich menschlicher Liebe, außer dass wir in der menschlichen Manifestation von Liebe dazu tendieren, es auf bestimmte Personen, Ideen und Dinge zu richten. Daher ist unsere menschliche Liebe beschränkter als die göttliche Liebe, und es ist eine Projektion von uns auf etwas außerhalb (von Selbstliebe abgesehen). Die göttliche Liebe der Einheit kommt von einer breiteren Perspektive, die ALLES inkludiert und aus jedem Dinger heraus wirkt. Sie ist unvoreingenommen und wird gleichermaßen geteilt mit Allem, was existiert.

Es ist üblich für uns, uns zu wundern, wie die unangenehmen Aspekte und Ereignisse des Lebens existieren können in einem Universum durchdrungen von einer wohlwollenden Gottheit. Die Antwort dazu liegt im Quantitätsaspekt des göttlichen Wohlwollens oder Erbarmens. Die Einheit durchdringt das ganze unendliche Universum ganz auf einmal und vollkommen, daher hat es eine ewige Perspektive, aus der jedes Ereignis gesehen wird als der universellen Gesetzmäßigkeit der Dinge entsprechend. Mit anderen Worten, aus der ewigen Perspektive der Einheit ist Wohlwollen die Unterströmung in Allen Ereignissen, auch in den aller Unangenehmsten.

Leiden existiert aus einem Grund. Es lehrt uns Lektionen, die wir nicht fähig waren anders, auf angenehmere Art, zu lernen. Somit liegt im Kern einer jeden unerfreulichen Situation das göttliche Wohlwollen, das weiß, dass das die Art ist, auf die wir lernen müssen - das ist die Grundlektion, die Wohlwollen beinhaltet, die Manifestation von Ereignissen an sich ist sekundär. Oft ist der einzige Weg, das göttliche Wohlwollen hinter widerwärtigen Ereignissen wahrzunehmen, die eigene Perspektive zu erweitern, um Lebenszeiten an Stelle einzelner Momente wahrzunehmen.

Ein Adept, der mit diesem göttlichen Erbarmen verschmolzen ist, mag gelegentlich sehr hart wirken, aber das sollte nicht fälschlicher Weise für einen Mangel an Anteilnahme gehalten werden. An seiner Wurzel liegt die Wahrnehmung einer viel breiteren Perspektive der Dinge als das durchschnittliche menschliche Gewissen zu erreichen fähig ist.

Ein solcher Adept wird tiefe Liebe und Betroffenheit für alle Kreaturen empfinden und wird seine liebende Freundlichkeit willensgemäß und in der der Gelegenheit passenden Art manifestieren.

4) Unsterblichkeit (dasselbe wie Omnipräsenz in diesem Fall): Sie wird mit dem Element Erde in Verbindung gebracht. In der neunten Stufe zählt Bardon hier die Omnipräsenz auf, aber wenn Sie darüber nachdenken, es ist im Kern dasselbe wie Unsterblichkeit, da ja die Einheit eine allem innewohnende Sache ist und daher in der ganzen Raum-Zeit existiert. Die göttliche Unsterblichkeit ist nicht dasselbe wie wenn wir an Unsterblichkeit einer menschlichen Form denken. Theoretisch ist menschliche Unsterblichkeit (wenn so etwas existieren würde) strikt eine von-Moment-zu-Moment Abwicklung von verlängerter Dauer. Mit anderen Worten, der unsterbliche Mensch würde von Moment zu Moment durch die Zeit passieren. Während die Qualität davon ähnlich göttlicher Unsterblichkeit ist, ist die Quantität durchaus anders. Die Unsterblichkeit der Einheit passiert auf einem ewigen Level - die von Moment-zu-Moment-Dauer ist nur eine Manifestation der ewigen Unsterblichkeit.

Aber, und hier ist das große aber, nichts, das entweder astral oder physisch von Natur ist, ist ewig oder unsterblich. Wahre Unsterblichkeit existiert nur auf dem Level des ewigen,  nichtsequenziellen Reiches.

Ich vergleiche die Unsterblichkeit der Einheit mit ihrem allem-Innewohnen und sage das ist im Prinzip dasselbe, da die Unsterblichkeit der Einheit ewig ist. Sie hat keinen Anfang und kein Ende und es gibt kein ´wer´, ´was´, ´warum´, ´wo´ oder ´wann´ haben nicht Anteil an der Einheit. Die Verbindung zwischen diesen beiden mag am leichtesten wahrzunehmen sein, wenn Sie das Ort-Zeit Kontinuum bedenken. Von einer ewigen Perspektive wird die gesamte unendliche Zeitspanne wahrgenommen als ein einziger gegenwärtiger Moment oder als ein großes, unendliches „Jetzt". Aber, da die Einheit unsterblich und ewig ist, ist diese Perspektive nicht nur eine von-weitem-wahrgenommene Art der Erfahrung; statt dessen, wird sie gleichzeitig durch und durch erfahren - aus der Perspektive jeder involvierten Sache mit minutengenauen Details der physischen Manifestation der Ort-Zeit, bis hin zur flüchtigsten und umfassendsten Erfahrung von Ort-Zeit.

Während das Gefühl oder die Qualität der Immanenz ähnlich dem ist, was der Student in der sechsten Stufe bei der Praxis, sich seines Mentalkörpers in seinem Astral- und phyischen Körper bewusst zu sein, erfahren hat, gibt es hier dennoch ein Unterschied bei der Quantität. Für die Einheit gibt es kein Getrenntsein - da ist kein unmittelbares Gefühl, IN einem Körper zu sein. Statt dessen füllt die Einheit komplett die Verkörperungen ihrer Immanenz aus. Die gesamte Unendlichkeit des manifesten Universums IST die Einheit - es ist nicht nur quasi die Schale, die die Einheit bewohnt. Da ist keine Unterscheidung zwischen dem „Körper" der Einheit und der Einheit selbst. Wenn wir einen Stein oder ein Blatt betrachten oder durch ein Elektronenmikroskop ein einzelnes Molekül betrachten, betrachten wir direkt die Einheit. Wenn wir einer den anderen anschauen oder in uns selbst, blicken wir auf die Einheit.

Ich werde nun meine Kommentare über das Verschmelzen mit der Einheit mit einer Schlussbemerkung abschließen. Diese betrifft den Prozess, den der Adept durchmachen muss, um die Erfahrung des Verschmelzens in sein tägliches Leben zu integrieren. Viele schaffen es nicht, erfolgreich den Abgrund wieder zu überwinden und zu ihrem normalen funktionierenden Bewusstsein zurückzukehren. Ich nehme an, Sie sind sich der vielen Geschichten von Mystikern bewusst, die von einer speziell tiefen Erfahrung zurückgekommen sind, nur um phantasierende Wahnsinnige zu werden. Das ist der Grund, warum Vorbereitung und ein geeignetes Training für den Hermetischen Magier ins Spiel kommen.

Auf viele Arten ist die Integration einer Erfahrung des nichtsequenziellen ewigen Reiches in das normale alltägliche Bewusstsein sogar ein schwierigeres Unterfangen als das Erreichen einer solchen Erfahrung. Die Erfahrung der Einheit ist so anders für unser normales Level an Selbstbewusstheit, dass sie tatsächlich in ihrer Ganzheit nicht in die Grenzen des normalen menschlichen Bewusstseins passt. Daher ist es von vitaler Wichtigkeit, dass der Adept ein funktionierendes, gründliches Wissen seines Mechanismus der Wahrnehmung hat. Es ist unerlässlich, dass der Adept die nichtsequenzielle Erfahrung in Begriffe übersetzt, die seinem normalen, sequenziellen Bewusstsein verständlich sind. Nur auf diese Art kann eine solche Erfahrung auf einem normalen, funktionellen Level integriert werden.

Auch nach der Rückkehr zum normalen Wachbewusstsein wird der Adept unerbittlich verändert sein. Eine so tiefe und durchdringende Veränderung erfordert eine Neuordnung und eine Rejustierung von des Adepten Persönlichkeit und Individualität entsprechend der Arbeit der Stufen eins und zwei mit den Seelenspiegeln, aber auf viel breiterer Basis.

Der Adept wird nicht in der Lage sein, die volle Bewusstheit der unendlichen Details, die er in der Verschmelzungserfahrung erfahren hat, zu behalten, wenn er einmal zu seinem normalen Zustand des Bewusstseins zurückgekehrt ist. Diese Details (die Fülle der Erfahrung) müssen in der Erinnerung komprimiert werden und verfügbar gemacht werden, sodass der Adept in jedem Moment, in dem er es wünscht, auf sie Bezug nehmen kann. Aber um die Erfahrung der Fülle einer Verschmelzungserfahrung zu machen, muss der Adept im nichtsequenziellen Reich sein und mit seinem höheren Geist funktionieren. Diese Zweiteilung des so nahe Seins und dennoch so fern der Einheit, kann zunächst sehr verwirrend sein, auch für den weitest fortgeschrittenen Adepten. Wiederum, das Training der vorhergegangenen neun Stufen ist wichtig für Erfolg in diesen Belangen.

Überdies muss der Adept die verändernde Erfahrung der Einheit mit seinem mundanen Leben so balanzieren, dass seine internen Veränderungen nicht für alle sichtbar offen gelegt werden. Das mag seltsam klingen und Sie mögen sich fragen „Warum?". Die Gründe dafür sind nicht esoterisch; vielmehr sind sie extrem praktisch und resultieren aus den Umständen unserer gegenwärtigen Platzierung im Ort-Zeit Kontinuum. Mit anderen Worten, bedenkt man den gegenwärtigen Stand der Dinge, ist es Pflicht des Adepten, das Erreichte nicht zu zeigen, denn wenn er es täte, würde er überschwemmt werden von Leuten, die nach seiner Weisheit verlangen oder die sich einfinden für die Befriedigung anderer Bedürfnisse. Es gab Zeiten und es werden wiederum Zeiten sein, in denen der Adept sich in Sicherheit selbst offenbaren kann, aber jetzt ist keine dieser Zeiten. Als Konsequenz daraus gibt es viele Adepten, die Einheit erreicht haben, aber das als ein gut verstecktes Geheimnis für sich behalten.

Wie ich schon zuvor erwähnt habe, lässt Bardon den Studenten gleich vom Anfang dieser Stufe zehn astralen Übungen an mit den vier Eigenschaften arbeiten - obwohl sie besser zur Einheit passen als zu den geringeren Gottformen und auch obwohl es die geringeren Götter sind, die der Student zuerst trifft. Der Grund dafür ist, dass diese vier Eigenschaften schlussendlich den Studenten zum Bewusstsein der Einheit führen werden. Während er mit den geringeren Göttern arbeitet, muss der Student die vier Eigenschaften in unterschiedlicher Überlegung passend zu der Natur der gewählten Gottform anwenden. Das Arbeiten mit dieser Vielfalt oder Geschmacksrichtungen der Göttlichkeit erweitert das Bewusstsein des Adepten und bereitet es für die Gemeinschaft mit der Einheit vor.

Ich hoffe, dass Sie sich an diesem Punkt der Bedeutung der einzelnen Stufen im WWA gewahr sind. Wenn eine einzige Stufe übersehen wurde, wird das schlussendliche Ziel dieser Großen Arbeit unerreichbar bleiben. Ich hoffe auch, dass Sie sehen, wie der ganze Kurs am Ende zusammenfindet und einen kompletten Kreis begründet.

Physisch (Magische Körperschulung):
Diverse Magische Fähigkeiten --

In diesem abschließenden Teil der zehnten Stufe beschreibt Bardon einige Möglichkeiten, die dem Magier für seine magische Praxis offen stehen. Ich sehe keine Veranlassung, hier meine Gedanken hinzuzufügen, da sich Bardon in diesem Abschnitt absolut klar ausdrückt.


SCHLUSSWORT


In seinem eigenen Schlusswort im Weg zum wahren Adepten stellt Bardon fest:  „Die okkulten Fähigkeiten sind bloße Begleiterscheinungen, sie sind als Kompass der Entwicklung zu betrachten und nur für edle Zwecke und für die Hilfe der Mitmenschen vorgesehen, daher nur dem wahren Magier vorbehalten." Viele Leute haben den Eindruck, dass ein weit fortgeschrittener Magier notwendiger Weise andauernd die magischen Fähigkeiten anwenden wird, die er sich angeeignet hat. Aber das ist nicht immer der Fall. Nur weil Sie die Fähigkeit besitzen, etwas zu Wege zu bringen, heißt nicht, dass Sie es auch tun müssen. Das Erlangen magischer Fähigkeiten ist nicht der Punkt bei der Einweihung - der Punkt ist, sie zu lernen als einen Pfad, um Höheres zu erreichen. Eine interessante, eher ironische Eigenschaft der Mysterien ist, dass das Erreichen großartiger magischer Kräfte (und hier meine ich nicht die weltliche Macht, die üblicher Weise von denen, die sie besitzen, missbraucht wird) den Magier uninteressiert macht, das Universum zu verändern. Sobald der Magier einen gewissen Punkt in seinem Aufstieg passiert, unternimmt er tatsächlich oft immer weniger erdbezogene magische Handlungen.

Das Ziel der Hermetischen Initiation ist in seinem Kern ein spirituelles, aber der Pfad zu diesem Ziel umfasst auch das Erlangen vieler weltlicher Fähigkeiten. Ohne das Erlernen dieser Fähigkeiten und die Veränderungen, die deren Erlernen dem Eingeweihten bringt, würde der Aufstieg auf einem sehr niedrigen Level zum Stehen kommen.

Ich hoffe, dass ich Ihnen durch die vielen Anmerkungen, die Sie so geduldig gelesen haben, die Art und Weise vermitteln konnte, auf die der ernsthafte Student das Erlangen der vielen, augenscheinlich glamourösen magischen Fähigkeiten, die Bardon im ganzen WWA beschreibt, verstehen muss. Sie sind nicht das Ziel, um das wir ringen - sie sind nur das interessante Szenario entlang des Weges.


Man kann Jahrzehnte oder Lebensalter damit verbringen, Fähigkeiten zu erlernen, die die anderen großartig beeindrucken werden, aber während man das tut, wird man deren endgültige Realisierung nur verzögern. Das ist der lange Weg. Den kurzen Weg findet man, wenn man sich nicht zu sehr involviert und der magischen Trickkiste widmet, sondern stattdessen auf das dahinterliegende Ziel fokussiert. Das Erreichte ist nicht geringer auf diesem kurzen Weg - ganz im Gegenteil, das Erreichte ist großartiger und frühzeitiger. Das ist der Weg, auf den Bardon den ernsthaften Studenten hindirigiert im WWA.


<< back to previous page

Rawn's Commentary Upon
Initiation Into Hermetics

  (c) 2002 - German Translation  

Contents

Einleitung @ Theorie

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Stufe 4

Stufe 5

Stufe 6

Stufe 7

Stufe 8

Stufe 9

Stufe 10 & Epilogue