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Stufe Neun


Mental (Magische Geistes-Schulung):
Magische Spiegel --

In der Einführung zu diesem Abschnitt der neunten Stufe spricht Bardon von den vielen gebräuchlichen Methoden, um die feineren Sinne zu entwickeln. Ich hoffe, dass das dem passiven Leser erklären wird, warum viele gut trainierte Magier so wenig Respekt für die anscheinend endlose Anzahl von New-Age Büchern über Hellsichtigkeit usw haben. Diese Praktiken sind wahrlich verhängnisvoll für den ungeübten Praktiker. Unglückseliger Weise kann es Jahre nach der Ausübung dieser Praktiken sein, dass sich negative Symptome zeigen, und viele, die daran leiden, werden ihre Krankheiten nicht mit dem ehemaligen Ausüben dieser Praktiken in Verbindung  bringen.

Ein anderer wichtiger Faktor, von einer magischen Perspektive aus, ist, dass die Ergebnisse dieser Praktiken für den Ausübenden unkontrollierbar sind. Speziell wenn es zur Einnahme halluzinogener Substanzen kommt. Während diese dem Praktiker durchaus eine breitere Perspektive auf das Universum enthüllen können, erlauben sie einem weder, den „Tripp" zu kontrollieren, noch, die Länge des „Tripps" zu bestimmen. Diese beiden Faktoren werden für gut trainierte Magier abschreckend wirken.

Die Übungen für die magische Schulung des Geistes in der neunten Stufe betreffen die zweckmäßige Verwendung des magischen Spiegels. Dieser ist ein sehr brauchbares Werkzeug für den Magier und er ist essenziell für die Arbeit der PME.

Während Bardons Anleitungen zur geeigneten Verwendung des magischen Spiegels sehr ausführlich sind, mag ein gewisser Aspekt der Praxis für den passiven Leser unklar sein. Dies betrifft die Tatsache, dass der Magier, wenn er sich in den Spiegel projiziert, nur mit seinem Mentalkörper reist. Der Magier mag auf diese Art die Astralsphäre mit dem Mentalkörper erforschen, aber wenn er mit dem Astralkörper in die Astralsphäre reist, findet der magische Spiegel keine Verwendung.

Astral (Magische Seelenschulung):
Astralreisen & die Vier Göttlichen Eigenschaften -

Mit den astralen Übungen der neunten Stufe beginnt der Student die Arbeit der echten Astraltrennung, gemeinhin bekannt als astralreisen oder außerkörperliche Erfahrungen. Bardons Erklärungen sind sehr ausführlich und sollten natürlich buchstabengetreu befolgt werden. Bedenkt man aber die große Anzahl von Büchern, die über dieses Thema geschrieben wurden, seit WWA als erstes veröffentlicht wurde, halte ich es für notwendig, ein paar Worte der Vorsicht und Klarstellung für den passiven Leser hinzuzufügen.

Für den Anfang würde ich gerne Bardons Technik diskutieren. Er empfiehlt, dass der Student zuerst seinen Mentalkörper abtrennt und dann den Astralkörper herauszieht. Das ist weise in Hinblick auf den Ablauf, den Bardon eingeführt hat, aber es ist nicht jedenfalls notwendig. Es ist gerade ebenso einfach, sich mit dem astralen und mentalen Körper gemeinsam aus dem physischen Körper zu erheben. Dies eliminiert die Stufe des Verschmelzens des exteriorisierten Astral- und Mentalkörpers, aber kann zugleich auch einige Schwierigkeiten bringen.

Als zweites zu erwähnen wären Bardons Bedenken über das Aufhören des Atems und Herzschlages, die bei dieser Methode auftreten. Ein Teil dessen, was er über die Gefahren für den Fall, dass man von einer anderen Person (oder einem Tier) während der Separation berührt wird, sagt, wurde in der Absicht formuliert, Unitiierte vom Verfolgen der Astralseparation abzuhalten. Aber, und das ist ein wichtiger Punkt, es ist für den gut trainierten Magier möglich, den physischen Atem und Herzschlag aufrecht zu erhalten, wenn er es wünscht, und so die Gefahr zu minimieren.

Der Gedanke dahinter ist, dass während einer Astralseparation das Silberband (die Astralmatrix), welches den astral-mentalen Körper mit der physischen Hülle verbindet, intakt bleibt. Der gut trainierte Magier ist in der Lage, diese Verbindung aktiv genug zu halten, um den physischen Atem und Herzschlag aufrecht zu erhalten. Alles, was in den astral-mentalen Körper transferiert wird, ist die Verantwortung für den Impuls zu atmen, nicht der physische Atem und Herzschlag selber. Um dies zu erreichen, muss der Magier seine bewusste Aufmerksamkeit zu einem gewissen Grad aufteilen und Teile davon zurücklassen, um die normalen physischen Funktionen aufrecht zu erhalten. Wenn dies ordnungsgemäß getan wird, wird die Tiefe der astralen Erfahrung nicht vermindert. Ein Schlüssel dazu ist die gemeinsame Separation des Astral- und Mentalkörpers.

Sonst ist das einzige, was ich zu Bardons Instruktionen noch hinzufügen kann, dass es notwendig ist, für einen gewissen Grad an Schutz für die leere physische Hülle zu sorgen, sobald Sie Ihren astral-mentalen Körper von ihr getrennt haben. Bitte denken Sie zurück zu den Übungen der fünften Stufe betreffend die passive Kommunikation. Hierbei war Ihre Aufgabe, eine Hand zu leeren, was sie sozusagen ins Akasha platzierte, und sie damit für die Besetzung durch andere Wesenheiten verfügbar zu machen. Das trifft auch für den ganzen Körper zu, wenn Sie ihn leeren. Das heißt er wird anfällig für Okkupation durch andere, nichtkörperliche Wesenheiten, und dagegen sollte man gewappnet sein. Der einfachste Weg, dies zu erreichen, ist das Errichten eines Energieschildes rund um den physischen Körper, welcher von der Vorstellung durchdrungen ist, dass er jede Wesenheit daran hindern wird, die Kontrolle zu übernehmen.

Nun werde ich mich den anderen Angelegenheiten widmen, die nichts mit den von Bardon bereit gestellten Instruktionen zu tun haben.

Es ist wichtig, dass der passive Leser die Gefahren der Astralseparation versteht, speziell im Hinblick darauf, was andere über dieses Thema geschrieben haben. Viele Autoren versichern, dass Astralreisen eine einfache Angelegenheit ist und von jedem erreicht werden kann, der sich ernsthaft anstrengt. Der Magier hingegen ist sich wohl bewusst, dass dies nicht der Fall ist. Vieles, was als Astralreisen bezeichnet wird, ist nichts anderes als eine Art Mentalreise. Ich habe bereits über die Unterschiede zwischen Mentalreisen und einer astralen Reise gesprochen, sodass ich mich jetzt hier nicht selbst wiederholen werde.

Die größte Gefahr ist die Tatsache, dass eine wahrhafte Astralseparation, wie Bardon festhält, eine ekstatische Erfahrung ist. Sie ist dem physischen Level nahe stimulierend und sie kann sehr leicht abhängig machen, weil sie so extrem vergnüglich ist. Aber dies ist ein hauptsächlich physisches Gefühl, nicht eine spirituelle Ekstase. Der gut trainierte Magier ist in der Lage, physisch angenehme Gefühle so zu handhaben, dass er ihnen nicht erlaubt, ihn von seinem ultimativen Ziel abzulenken. Dies wiederum ist nicht der Fall bei einem ungeübten Praktiker und die Gefahr der Ablenkung ist sehr virulent. Viele sind in diese Fallgrube der Freuden gefallen und haben ihren Fortschritt verzögert. Nun ist es nicht meine Absicht, physische Freuden gering zu schätzen, da ich sie ja als einen der Vorteile körperlicher Existenz betrachte, aber sie sind nicht das Ziel des Magiers. Es verlangt vom Magier einen sehr starken Willen, um diesen Fallstrick zu vermeiden.

Die Fähigkeit, die eigenen Reaktionen auf jedwede vorliegende Situation zu kontrollieren, ist von vordringlichster Wichtigkeit für den Magier, speziell wenn es zur Interaktion mit der astralen Sphäre kommt. Astrale Wesenheiten können die Gefühle und Wahrnehmungen des Magiers, der nicht ein hohes Ausmaß an Selbstkontrolle besitzt, mit Leichtigkeit manipulieren. Es kommt sehr leicht zur Selbsttäuschung innerhalb der astralen Sphäre, daher ist es ein Muss, dass der Reisende in der Lage ist, zwischen seinen eigenen Sehnsüchten und Erwartungen und der objektiven Realität zu unterscheiden. Das ist ein Grund, warum astrales Wandern so weit hinten im WWA platziert ist.

Der Astralreisende, der nicht zuvor seine astralen Sinne zu einem hohen Grad der Verlässlichkeit entwickelt hat, wird sich selbst taub, gefühllos und blind wiederfinden, sobald er sich von der physischen Form trennt.

Astralreisen ist nur von begrenztem Nutzen, verglichen mit dem Mentalreisen. Im bloßen Mentalkörper kann der Magier in fast jede Sphäre reichen, aber innerhalb des astral-mentalen Körpers können nur die astralen und physischen Sphären erreicht und erforscht werden. Der eine Vorteil ist, dass der Magier, während er in astral-mentaler Form ist, direkt mit astralen Wesenheiten interagieren kann. Wenn er hingegen im bloßen Mentalkörper ist, werden manche Astralwesen nicht in der Lage sein, den Mentalkörper des Reisenden wahrzunehmen. Ebenso kann der Magier direkt aus seinem astral-mentalen Körper heraus schneller und leichter Effekte in der Astralsphäre verursachen. Auch ist es leichter für den Magier, seine astral-mentale Form zu einem solchen Grad zu verdichten, dass sie physisch sichtbar wird für andere physische Wesen, als es dies mit dem bloßen Mentalkörper wäre.

Als abschließende Bemerkung sollte gesagt werden, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen Astralwandern und luzidem Träumen. Viele verfechten die Ansicht, dass luzides Träumen eine Form des Astralwanderns ist, aber das ist nicht der Fall. Natürlich, luzides Träumen involviert den Astralkörper, aber der Unterschied ist der, dass beim luziden Träumen alles, was man erforschen kann, die eigene innere Psyche ist -- es gibt kein Reisen hinter diese Sphäre in die weitere Astralsphäre selbst. Der Traumzustand ist ein spezifischer Zustand, der sehr persönlich ist in seiner Ausrichtung. Er kann zu genuinem Astralwandern führen, aber wenn das passiert, befindet man sich nicht mehr im eigentlichen Traumzustand.

Die astralen Übungen der neunten Stufe enden mit einem Abschnitt, der eine Reihe von Meditationen beschreibt, die unternommen werden müssen, betreffend die Natur der Gottheit. Das ist sehr, sehr, sehr wichtige Arbeit und eine absolute Notwendigkeit, bevor die Arbeit der zehnten Stufe und das Verschmelzen mit der persönlichen Gottheit begonnen werden kann. Jeder dieser Aspekte muss durch und durch, so wie er ist, verstanden werden. Bitte beachten Sie, dass, wenn Bardon von „Gott" spricht, er sich nicht auf die geringeren Götter bezieht, von denen es eine unzählbare Anzahl gibt, sondern auf das Alleinssein, die höchste vorstellbare Form der Göttlichkeit.

Physisch (Magische Schulung des Physischen Körpers):
Magisches Heilen durch die Fluide, das Laden von Talismanen & Voltieren -

Auch hier finden sich wiederum nicht spezifische „Lehr"- Übungen, sondern eher Vorschläge für die Praxis.

Bardon beginnt mit dem Thema heilen. Es sollte klar sein, dass das nicht die Art heilen ist, die man durch das Studium von Büchern über Behandlungsmethoden und über die menschliche Physionomie lernt. Der Magier, der bis zur neunten Stufe fortgeschritten ist, wird die Möglichkeit haben, die Ursache und die Verästelungen jedweder Krankheit mit seinen eigenen feinen Sinnen wahrzunehmen, und es wird keinen Zweifel im Kopfe eines solchen Heilers geben, wie man am besten eine Heilung bewirkt. Auch die okkulte Anatomie des menschlichen Körpers, von der Bardon spricht, wird offensichtlich sein für die Augen eines Initiierten, der bis zu dieser Stufe fortgeschritten ist und er wird eine Aufstellung, welches Organ von welchem Fluid zusammengesetzt ist usw nicht nötig haben.

Jeder Heiler ist beschränkt durch den Willen der Göttlichen Vorsehung in Hinblick auf die Bereiche, die er heilen darf. Selten wird es dem Magier erlaubt sein, eine Krankheit zu vertilgen, die für die karmische Erfüllung eines anderen Individuums essenziell ist. Dieser Faktor wird für die Augen des Magiers, der diesen Level seiner Entwicklung erreicht hat, auch evident sein. Karmische Schuld ist die Verantwortlichkeit jedes einzelnen Individuums, und nur mit dem Willen der Göttlichen Vorsehung ist es dem Stufe Neun - Magier erlaubt, in diese Belange einzugreifen.

Dem Abschnitt über Heilungsmethoden folgt eine Diskussion verschiedener Techniken für das Laden von Objekten wie Talismanen, Kristallen usw. Es gibt eine fast unendliche Anzahl von Methoden, um solch eine Ladung zu erreichen und Bardon stellt ein paar davon vor, eher um Kreativität des Initiierten anzuspornen.


Die neunte Stufe endet mit einer Diskussion des magischen „Voltierens". Dies ist eine sehr fortgeschrittene Technik und eine wahrhaft effektive. Nicht nötig zu sagen, dass es nur dem Magier mit sehr hoher ethischer Reife erlaubt sein wird, seinen Willen mit diesen Mitteln auszuüben.


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Rawn's Commentary Upon
Initiation Into Hermetics

  (c) 2002 - German Translation  

Contents

Einleitung @ Theorie

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Stufe 4

Stufe 5

Stufe 6

Stufe 7

Stufe 8

Stufe 9

Stufe 10 & Epilogue