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Stufe Drei

Die dritte Stufe beginnt mit einer Abhandlung über "die vier Säulen des Tempels" -- Wissen, Wollen, Wagen und Schweigen. Häufig werden diese Begriffe missverstanden oder genauer unvollständig verstanden. Daher werde ich dem was Bardon geschrieben hat noch einige eigene Worte hinzufügen.

Wissen: Das bedeutet nicht das blosse anfüllen des Geistes mit Zahlen und Fakten. Dies alleine wird dem Schüler bei seinem magischen Aufstieg nicht helfen. Vielmehr wird die Art von Wissen, die dem angehenden Magier von Nutzen sein wird, durch die Kombination von Studium mit Praxis gewonnen. Wie jeder ernsthafte Schüler der Alchimie dir bestätigen wird, macht Studium alleine noch keinen Alchimisten. Nur durch praktische Anwendung dessen, was man gelernt hat, kann wahres Wissen entstehen. Dies führt zu Verstehen und letztlich Weisheit.

Wagen: Wagen heisst nicht nur, die Kraft des magischen Willens, alle Hindernisse zu überwinden, sondern auch die Fähigkeit, ein Gefühl absoluter Sicherheit entstehen lassen zu können, dass das was man will, Wirklichkeit ist. Dies ist vor allem dann erforderlich, wenn es um festen Glauben und plastische Vorstellungskraft geht. Das Wollen wird mit der Praxis stärker -- es ist etwas, das herausgebildet werden kann. Mit einem starken Willen öffnen sich dem Magier viele Tore, die normalen Menschen verschlossen bleiben. Niemals jedoch sollte der Wille eines Magiers ein gewalttätiges Etwas sein, das Grenzen bedenkenlos sprengt. Die Art des Willens, den der Magier anwendet, ist wie die unaufhaltsame Kraft fliessenden Wassers. Sie überwindet Hindernisse dadurch dass sie darum herum fliesst, statt sie skrupellos zu vernichten.

Wagen: dies bezieht sich auf den standhaften Willen, jedem Hindernis und jeder Herausforderung, die sich dem Magier stellt, gegenüberzutreten. Dem Wagen zu Grunde liegt die Fähigkeit die eigenen Ängste zu kontrollieren und jenseits ihrer Grenzen zu treten. Das heisst nicht, dass man Angst ignorieren sollte, da sie einen natürlichen und wichtigen Teil des Mechanismus der Selbsterhaltung darstellt. Alles was es bedeutet ist, dass, wenn Angst aufkommt, sie als wertvolle Information behandelt und - wenn der Situation angemessen - zur Seite gestellt werden sollte. Ausser in wahrhaft lebensbedrohlichen Situationen, sollte der Magier der Angst nicht gestatten, sich seinem Fortschritt in den Weg zu stellen. Dieser Aspekt von Wagen kommt für den beginnenden Schüler insbesondere im Rahmen der Introspektion und Selbst-Veränderung ins Spiel, Oft werden wir Dinge in uns finden, denen gegenüberzutreten und die zu überwinden es Mut braucht. Eine gute Meditation, um wagen zu lernen, ist, genau die möglichen Folgen einer angstvollen Situation zu überdenken. Von Tod oder Verlust von Gliedmaßen ganz abgesehen, sind die Folgen der meisten angstvollen Situationen gering und scheinen für gewöhnlich durch die schiere Angst über das wahre Ausmaß hinaus vergrößert. Es gibt auch andere Wege, den eigenen Mut zu stärken. Ich beispielsweise habe eine angeborene Angst vor Höhen, daher entschied ich für kurze Zeit Fensterputzer zu werden. Das erforderte das erklimmen von ziemlich hohen Leitern. Aber mit Vorsicht schaffte ich es über meine Angst hinaus zu gehen. Ich habe die angeborene Angst vor Höhen immer noch. aber ich weiss jetzt, dass meine Angst über die tatsächliche Gefahr hinaus geht und sie hindert mich nicht mehr daran, meine Limits zu testen.

Schweigen: Dies ist wahrscheinlich die am wenigsten verstandene der "vier Säulen". Manche verstehen sie als Anweisung, niemals ein Wort über Magie oder die eigene Erfahrung damit zu verlieren, doch so ist sie nicht gemeint. Wenn dies der Fall wäre, warum hätte Bardon dann schreiben und lehren sollen, wie er es tat? Als Wurzel geht das Schweigen zwei Probleme an: das eigene Ego und die Heiligkeit magischer Erfahrungen. Mit dem Teil des menschlichen Egos, der die Anerkennung anderer sucht, muss von jedem Schüler der Magie gerungen werden. Hier ist Schweigen über die Natur und das Ausmaß der eigenen magischen Erfahrungen und Fähigkeiten sehr praktisch. Wenn wir anfangen damit anzugeben wie allmächtig wir sind, dann nähren wir den Hunger dieses Egos und wir werden von unserem höheren Ziel abgelenkt. Das Wahren unseres Schweigens in dieser Beziehung wahrt uns davor, unser Ego aufzublasen und macht es uns viel einfacher mit ihm umzugehen. Auch wert, angemerkt zu werden, ist, dass magische Erfahrungen einer äusserst intimen, persönlichen Natur sind. Ihre Intimität wird leicht verletzt wenn wir Details dieser Erfahrungen mit anderen teilen. Solch eine Verletzung verringert die Wichtigkeit dieser Erfahrungen und erweist dem Schüler einen Bärendienst. Ich persönlich habe kein Problem damit, über magische Ansätze zu sprechen, niemals jedoch lege ich die geheimen Details meiner eigenen Erfahrungen. Ich habe dies für meinen eigenen Aufstieg als vorteilhaft empfunden, und empfehle auch dir, es so zu halten. Diese Art von Schweigen baut eine sehr mächtige Ladung von Intimität in deinen Erfahrungen auf, die nicht auf andere Weise erreicht werden kann.

Mental:


Diese Übungen der dritten Stufe bringen den Schüler einen Schritt weiter in die Kunst der Visualisierung. Kreative Visualisierung, wie von Bardon beschrieben, ist recht einzigartig darin, dass der Schüler im Prozess Schritt für Schritt fortschreitet und absolute Kontrolle über das Visualisierte erlangt. Diese Technik ist aus verschiedenen Gründen wichtig für das Fortschreiten des Schülers in der Magie. Sie stärkt Konzentration und Willenskraft, schärft die physischen Sinne und deren astralen und mentalen Fortsätze und bereitet den Schüler auf die späteren Arbeiten mit Astral- und Mentalwanderungen vor.

Während die kreative Visualisierung in dieser Phase  nur eine geistige Übung darstellt, führt sie, kombiniert mit anderen Übungen, zu tatsächlichen astralen Erfahrungen.

Der Unterschied zwischen einer mentalen Projektion, die den physischen ähnliche Wahrnehmungen einschliesst, und einer echten astralen Erfahrung (die ebenfalls den physischen ähnliche Wahrnehmungen einschliesst) ist fein aber um ihn geht es hier. Da er so fein ist, führt das Meistern der multisensorischen Mentalprojektion den Schüler ganz natürlich zur Kunst der Astralprojektion. Der Hauptunterschied der beiden liegt darin, dass bei der Astralprojektion die besuchten Reiche nicht auf der mentalen Projektion des Magiers basieren; stattdessen existiert das besuchte Reich eigenständig. [Dasselbe kann von Mentalwanderungen gesagt werden, nur dass bei Mentalwanderungen keine den physischen ähnelnden Wahrnehmungen vorhanden sind.]

Ein weiterer signifikanter Unterschied besteht darin, dass die wirkliche Astralprojektion es erfordert, dass der Magier bewusst den astral-mentalen vom physischen Körper trennt, was bei der Mentalprojektion nicht geschieht.

Ein weiterer, erwähnenswerter Aspekt dieser Übungen ist, dass der Schüler durch das Meistern der kreativen Visualisierung lernt, wie er effektiv ein Bild erschafft, durch das er mental wandern kann. Durch eine genau erschaffene kreative Visualisierung entsteht effektiv eine Verbindung mit ihrem astralen Gegenstück. Dies ist zum Beispiel das Geheimnis hinter dem Astralwandern eines okkulten Symbols -- das Symbol wird durch intensives kreatives Visualisieren projiziert, was die Projektion mit dem astralen Gegenstück  verbindet und zu etwas macht, das mit dem astral-mentalen Körper erforscht werden kann.

Wenn man das bedenkt ist es, wie ich hoffe, jedem Schüler von "Der Weg zum Wahren Adepten" klar, dass diese Übungen von grosser Bedeutung sind. Tatsächlich ist jede Übung, die in "Der Weg zum Wahren Adepten" zu finden ist, für einen kontinuierlichen und ausgeglichenen magischen Aufstieg von grosser Bedeutung und keine von ihnen sollte übersehen werden.

Wenn der Schüler die Übungen mit einzelnen Sinnen aus der zweiten Stufe wirklich gemeistert hat, dann sollten ihm die Übungen der dritten Stufe , die zwei oder mehr Sinne zugleich umfassen, keine Schwierigkeiten bereiten. Diese Übungen sind in einer bestimmten Reihenfolge aufgeführt, die genau eingehalten werden sollte.

Bei der ersten Übung geht es um die externe Projektion einer Szene. Bardon gebraucht das Beispiel einer tickenden Uhr, bei der der Schüler die Visualisierung der Uhr mit dem Hören von Ticken und Läuten verbindet. Die Projektion sollte vor Deinen Augen schweben. Bardon sprich auch vom Visualisieren eines Flusses oder eines Kornfeldes oder Ähnlichem, wobei wiederum zwei oder mehr Sinne verwendet werden, es sollte aber erwähnt werden, dass es Projektionen sein sollten, die vom Schüler losgelöst sind - es sollen keine Szenerien sein, die der Schüler um sich herum erschafft und in deren Mitte er steht

Diese erste Übung ist den Übungen der zweiten Stufe sehr ähnlich, nur dass mehr als ein Sinn auf ein Mal eingesetzt wird. Diese Übung sollte mit geöffneten Augen bewältigt werden. Der Zweck dieser speziellen Übung ist es, den Schüler damit vertraut zu machen, die Sinne zu kombinieren.

Nur wenn du das Vorangegangene gemeistert hast, solltest Du Dich der nächsten Übung zuwenden. Diesmal arbeitest Du mit geschlossenen Augen und die Visualisierung ist eine Dir vertraute Szene, die dich umschliesst. Dies unterscheidet sich sehr von einer Projektion, die vor Deinen Augen in der Luft hängt und letztlich von Dir getrennt ist. Zuerst solltest Du diese Szene nur visuell aufbauen -- der Sinn der Sache ist es hier, Dich mit der Technik, in eine Szene einzusteigen, vertraut zu machen.

Wenn Du das für fünf Minuten gemeistert hast, dann erschaffe eine Szene und füge ihr Geräusch hinzu. Hier musst Du Dich mit dem Gesamterlebnis der Szene beschäftigen -- sehe jedes Detail, höre jedes Geräusch, fühle jede Empfindung. Geruch und Geschmack können ebenfalls zur Visualisierung hinzugefügt werden, wenn es angebracht ist.

Wenn Du diese Technik einmal mit geschlossenen Augen gemeistert hast, dann versuche es mit offenen Augen. Du hast es dann geschafft, wenn es Dir gelingt denselben Grad an Eingebundenheit in deine Szene wie mit geschlossenen Augen zu erreichen.

Als nächstes kommt eine Übung, bei der Du Dich mit einer Dir nicht vertrauten Szenerie umgibst. Arbeite wie zuvor, mit so vielen Sinnen, wie angebracht erscheint. Beginne mit geschlossenen Augen und gehe, nachdem Du dies beherrschst, zum Arbeiten mit offenen Augen über. Die Arbeit mit einer unvertrauten Szene erfordert einen höheren Grad an Erfindungsreichtum und das ist im Grunde der Sinn dieser Variation.

Als Nächstes wenden wir uns der mehrsinnigen Visualisierung diverser Tiere zu. Beginne mit stillstehenden Tieren und meistere ihre Visualisierung erst mit geschlosssenen, dann mit offenen Augen (Anm.: Dies ist eine Projektion, keine rundum-Szenerie)

Jetzt bringe die Tiere in Bewegung und arbeite erst mit geschlossenen, dann mit offenen Augen. Wie zuvor, beginne mit Tieren, die Dir vertraut sind, und schreite dann
zu dir unvertrauten Tieren fort.

Die abschliessende Übung dieses Abschnittes betrifft die Visualisierung von menschlichen Wesen. Fange mit dir bekannten Personen an und projiziere ihr Bild ohne Geräusche, Gerüche oder Bewegung, erst mit geschlossenen, dann mit offenen Augen. Wiederhole dann die Übung mit dir unvertrauten Menschen.
Wenn Du diese Einzelsinnes-Übung beherrschst, gehe zu bekannten Menschen über, die sich bewegen und sprechen. Endlich, wiederhole die Übung mit dir nicht vertrauten Menschen.

Dies vervollständigt die magische Geistesschulung der dritten Stufe. Am Ende dieser Übungen, sollten sich Deine Fähigkeiten was kreatives Visualisieren angeht stark verbessert haben. Du solltest nun in der Lage sein, Dich selbst in jede von Dir gewünschte Szene hineinzuversetzen, so lange Du es wünschst und sie mit welchen auch immer von Dir gewünschten Menschen und Tieren zu bevölkern und dabei alle von dir gewünschten Sinne einzusetzen.

Q&A--

1) Wie real sollten meine vielsinnigen Visualisierungen sein?

Letztendlich sollten sie so real sein, dass Du, wenn Du die Hand nach ihnen ausstreckst, überrascht bist, dass sie keine physische Substanz haben. Sie sollten so detailliert sein, dass es Dir nicht möglich ist, sie von der Realität zu Unterscheiden.

2) Warum muss ich immer erst mit geschlossenen und dann mit offenen Augen arbeiten?

Beides sind wertvolle Fähigkeiten für den praktizierenden Magier. Es bietet sich an, mit geschlossenen Augen zu beginnen, da dies im allgemeinen ein einfacherer Weg ist, die grundlegende Übung zu lernen. Wenn sie einmal mit geschlossenen Augen gemeistert ist, ist es auch relativ einfach, sie mit offenen Augen zu meistern. Sowohl mit geschlossenen als auch mit offenen Augen sollte derselbe Qualitätsgrad erreicht werden.

3) Was ist der Unterschied zwischen einer Visualisierung, die vor mir in der Luft schwebt und einer, in die ich eintrete?

Auch dies sind zwei wertvolle Fähigkeiten für den Magier. Ein Beispiel der "in der Luft hängenden" Visualisierung ist die Vorstellung einer tickenden Uhr, die an der Wand hängt. Hier gibt es wenig Beziehung zur Visualisierung selbst.

Ein Beispiel für die multisensorische Visualisierung, in die man eintritt, wäre die Vorstellung eines ganzen Raumes, der Dich umgibt. Hier besteht eine enge Verbindung mit der Visualisierung und Du kannst alle fünf Deiner Sinne auf einmal einsetzen.

Die Übungen beginnen mit der "in der Luft hängenden" Art von multisensorischen Visualisierung, weil dies ein einfacherer Weg ist, die zu Grunde liegende Technik zu lernen und es den Übergang zum Typ in den man "eintritt" um einiges erleichtert.


Astral:

Vor Beginn Übungen der magischen Seelenschulung der dritten Stufe MUSS (!) der Schüler zuerst eine rudimentäre Balance zwischen den Elementen der Persönlichkeit geschaffen haben. Um negative Folgen für die Psyche und den physischen Körper zu vermeiden, muss der Schüler sich absolut sicher sein, dass es kein negatives Übermass irgendeines Elements und seiner Persönlichkeit gibt. Alle der als am störendsten befundenen Punkte des schwarzen Seelenspiegels, müssen bearbeitet und transformiert worden sein.

Diese Warnung kann nicht deutlich genug gemacht werden. Egal wie es Dich dazu drängt, weiter zu machen, beginne bitte auf keinen Fall mit diesen Übungen, bevor Du ein grobes Gleichgewicht zwischen den Elementen hergestellt hast. Wenn z.B. nach wie vor starke negative Aspekte des Feuerelementes besitzt, die deine Persönlichkeit beeinflussen, dann wird auf diese Art weiterzuarbeiten nichts weiter tun als dieses Ungleichgewicht noch weiter zu verschärfen und Dir auf lange Sicht Kummer bereiten. Wenn Du andererseits Deine herausstechenden negativen Charakterzüge transformiert hast, dann wird diese Arbeit mit den Elementen dir dabei helfen, die positiven Aspekte Deiner Persönlichkeit zu stärken und Dir nichts als Freude bringen.

Wie Bardon schreibt, ist diese Arbeit mit den Elementen das tiefste Geheimnis der Magie. Es bildet die Wurzel aller wahren magischen Fähigkeiten und der Schüler sollte den Übungen grosse Aufmerksamkeit widmen.

Das System, das Bardon in "Der Weg zum wahren Adepten" umschreibt, unterscheidet sich von allen anderen darin, dass der Schüler selbst direkt eine Manipulation der Elemente bewirkt. Der Schüler von "Der Weg zum wahren Adepten" beginnt nicht damit, sich auf andere Wesen zu verlassen, die diese Dinge für ihn bewirken (z.B. die Wesen der Elemente oder von anderen vollzogene Rituale) In "Der Weg zum wahren Adepten" wird dies als spätere Arbeit betrachtet, die erst dann ratsam ist, wenn der Schüler die Manipulation selbst und aus eigener Kraft bewältigt hat. Das ist was, nach Bardons Begrifflichkeiten den wahren Magier vom Zauberer unterscheidet

Diese Übungen zur magischen Schulung der Seele kombinieren die bereits angewandten Techniken der Visualisierung, Imprägnierung mit einer Idee und Porenatmung. Einfach gesagt, visualisiert der Schüler seinen Körper umgeben von einer unendlichen Sphäre des betreffenden Elements (z.B. rot für Feuer), stattet dann die Visualisierung mit der Idee der Grundprinzipien des Elements aus (z.B. Expansion und Hitze für Feuer) und atmet dann diese imprägnierte Visualisierung in seinen gesamten Körper ein.

Bardon schlägt vor mit sieben Atemzüge zu Beginnen und sich über die Zeit auf dreissig zu steigern und es ist vorteilhaft seinen Anweisungen zu folgen. Es ist wichtig für den Schüler, sich langsam zu steigern, da dies dem Körper die Möglichkeit gibt, sich an die elementare Belastung zu gewöhnen und nachteilige Nebenwirkungen vermeidet.

Bardon schlägt eine bestimmte Farbe für jedes Element vor, um die Visualisierung zu erleichtern: Feuer - Rot, Luft - Blau, Wasser - grünliches Blau, Erde - Gelb, Grau oder Schwarz. Es ist nicht notwendig, dieser Zuordnung strikt zu folgen. Ich persönlich verwende die folgende: Feuer - helles Rot, Luft - Gelb, Wasser - Cyanblau, Erde - Braun, Dunkelgrau oder Schwarz. Dies sind die korrespondierenden Farben mit denen ich gearbeitet hatte bevor ich auf "Der Weg zum wahren Adepten" stiess und sie sind mir am angenehmsten. Wenn Du also mit einem anderen Set als dem von Bardon vorgeschlagenen gearbeitet hast, dann benutze es unbedingt weiterhin, wenn es sich für Dich bewährt hat.

Von allergrösster Wichtigkeit ist bei diesen Übungen das Gefühl, dass die Elemente in Dir selbst auftauchen. Du musst die Hitze und die Expansivität des Feuers (bzw. Entsprechendes) spüren. Dies muss für Dich zu einer physischen Wahrnehmung werden.

[Anm.: Bardon spricht hier und an einer Reihe von anderen Stellen davon, was mit Hilfe der Elemente usw. erreicht werden kann. Es ist jedoch wichtig, dass Du Dir klar machst, dass dies blosse Beispiele sind, was nach der Mühe von Jahren erreicht werden kann und dass es keine zu erreichenden Voraussetzungen sind. Dies sind extreme Praktiken und sind nicht empfehlenswert für den Schüler, da sie dazu verleiten können, vom wichtigeren Ziel des ausgeglichenen magischen Fortschritts abzulenken.]

Die Übungen selbst sind sehr einfach. Du beginnst damit, die Visualisierung aufzubauen und sie mit der entsprechenden Vorstellung auszufüllen. Dann atmest Du mithilfe deer inzwischen vertrauten Technik der Porenatmung das Element mit dem gesamten Körper  ein. Achte wiederum darauf, den normalen Atemrhythmus nicht zu verändern -- wenn es Dir hilft, nimm leere Atemzüge. Beginn mit sieben Mal Einatmen und steigere Dich bei jeder Übung um ein Mal, bis Du dreissig Mal pro Übung Inhalierst. Wenn Du die nötige Menge des Elementes eingeatmet hast, dann verwende etwas Zeit darauf, die Eigenschaften des Elements zu spüren und das Element gleichmässig in Deinem Körper verteilt wahrzunehmen.

Wenn die Phase der Inhalation und des bewussten Wahrnehmens abgeschlossen ist, dann musst Du (mit Porenatmung des ganzen Körpers) dieselbe Menge des Elements magisch ausatmen, die Du zuvor inhaliert hattest. Atme so oft aus wie Du zuvor eingeatmet hattest und gehe sicher, die genau gleiche Menge auszuatmen wie einzuatmen.

Dies ist deswegen wichtig, weil es ungesund ist, für längere Zeit nach der Übung mit einem Übermass des Elements herumzulaufen. Genauso ist es jedoch schädlich ins gegenteilige Extrem zu verfallen und dem Körper das normale Mass eines Elements zu rauben. Mit anderen Worten solltest Du weder mehr noch weniger von einem Element ausatmen als Du zuvor aufgenommen hattest.

Meistere die Übung erst mit geschlossenen Augen, dann mit offenen. Vernachlässige niemals diese Gewohnheit, da erst mit geschlossenen, dann mit offenen Augen zu arbeiten im späteren Training eine wichtige Fähigkeit sein wird, während Du die Techniken in Deinen täglichen Übungen verwendest.

Wenn Du das magische Ein- und Ausatmen des Feuerelements zur Meisterschaft gebracht und deine Kapazität auf dreissig Inhalationen gesteigert hast, fahre mit dem Luftelement fort. Arbeite nicht in einer Übungssitzung mit dem Feuer-, in der nächsten mit dem Luftelement etc. Meistere stattdessen ein Element nach dem anderen und gehe der von Bardon empfohlenen Reihenfolge nach vor. Die Abfolge ist wichtig und der Schüler ist gut beraten, sie genau einzuhalten.

Die magische Seelenschulung der dritten Stufe ist vollständig, wenn Du mit gleicher Leichtigkeit, ob mit geschlossenen oder offenen Augen, jedes der vier Elemente in Deinen Körper aufnehmen kannst.

Q&A--

1) Unterscheidet sich das Inhalieren von Elementen vom Inhalieren der Lebenskraft?

Die Technik ist im Grunde dieselbe -- umgib Dich mit einem Universum bestehend aus dem Element/der Lebenskraft und inhaliere es dann. Der grösste Unterschied ist dabei, dass die Elemente ein bisschen mehr Vorstellungskraft benötigen als die Lebenskraft. Jedes Element fühlt sich anders an und ihr Auftauchen ist weniger leicht zu spüren als das der Lebenskraft. Im Allgemeinen benötigen die Elemente mehr Konzentration und Du musst mehr Zeit aufwenden, um die mit ihnen verbundenen Ideen aufzubauen.

2) Laut den Anweisungen soll ich die Zahl meiner Inhalationen langsam steigern. Heisst das, ich akkumuliere die Elemente "dynamisch"? Was unterscheidet das von den Übungen der vierten Stufe?

In den Element-Atemübungen der dritten Stufe gibt es einen gewissen Grad an Akkumulation und es wird dynamisch (strahlend), doch es gibt keine wirkliche "Kondensation" der Elemente. Die "Kondensation" der Elemente ist Teil der vierten Stufe. Mehr zu diesem Unterschied später.

3) Wie deutlich muss ich jedes Element fühlen? Muss ich wirklich einen Anstieg meiner Körpertemperatur registrieren?

Du solltest jedes Element kristallklar spüren. Du musst Deine Körpertemperatur zwar nicht wirklich mit einem Thermometer nachmessen aber Du solltest bis zu einem Punkt gelangen, an dem Du definitiv einen Anstieg der Gesamttemperatur deines Körpers spürst. Auf die gleiche Weise solltest Du die Eigenschaften der einzelnen Elemente physisch wahrnehmen. Beim Wasser solltest fühlen, wie dein Körper kälter wird, bei der Luft leichter, bei der Erde schwerer.

4) Was ist die Bedeutung der Farben und Wahrnehmungen, die mit jedem Element assoziiert werden?

Zu erst ein Mal helfen Dir diese Dinge dabei, mit dem Element selbst in Berührung zu kommen. Zweitens ist das Aufbauen eines Bildes (Farbe und Form) und einer Empfindung, die mit etwas assoziiert werden, ein wichtiger Bestandteil zukünftiger Praktiken. Später wirst Du lernen, wie Du nicht nur Bild und Empfindung, sondern auch den musikalischen Ton und die Bedeutung jeder Kraft aufbauen kannst, die Du magisch projizieren willst. Später im "Weg zum Wahren Adepten" und vor allem im "Schlüssel zur wahren Kabbalah", spricht Bardon von einer "Drei-Sinnes-Konzentration" und "Anwendung des vier-poligen Magneten", die auf den elementaren Entsprechungen basieren. Diese Übungen der dritten Stufe legen den Grundstein für diese zukünftigen magischen Fähigkeiten.

Physisch:

Die Übungen zur magischen Körperschulung der dritten Stufe bringen die Poren-Atmungstechnik auf eine neue Stufe. Der erste Schritt dabei ist, die Lebenskraft in jeden Körperteil einzuatmen. Dies ist aus zwei Gründen wichtig: Der erste ist, wie Bardon aufzeigt, dass dies Dir einen gewissen Grad an Kontrolle über jeden einzelnen Körperteil gibt. Der zweite Grund, den Bardon nicht erwähnt, ist dass dies den Schüler über die Manipulation des eigenen Mentalkörpers aufklärt. Wie ich im Kapitel zur "Theorie" schrieb, ist der Mentalkörper sehr formbar und kann somit jede gewünschte Form  annehmen und sich an jeden gewünschten Ort versetzen. Der Ort, an den Du Deinen Mentalkörper (Deine bewusste Wahrnehmung) fokussierst, bestimmt seine Form. In der nun folgenden Übung veränderst Du beim Verschieben der Konzentration in einen bestimmten Körperteil also effektiv die Form und den Ort deines Mentalkörper. Er nimmt die Form und den Ort des Organs ein, mit dem Du arbeitest. Diese einführende Technik schult eine Fähigkeit, die in späteren Stufen, bei denen es um das Versetzen des Bewusstseins in Gegenstände oder andere Lebewesen geht, sehr wichtig wird, wie auch beim mentalen Wandern.

Ich rate Dir, Dir, wenn du nicht schon die genauen Positionen der Organe in Deinem Körper kennst, ein Buch zu kaufen, dass Dir eine bildliche Übersicht über die Organe gibt. Studiere diese Informationen bevor Du mit diesen Übungen beginnst.

Bei der ersten Übung wird die Lebenskraft in jedes Organ und jeden Körperteil ein- und ausgeatmet. Dies ist keine "Stauung" der Lebenskraft -- jedem Atemzug Lebenskraft, den Du einatmest, folgt ein Ausatmen. Bardon empfiehlt sieben Mal ein- und ausatmen. Die Idee dabei ist es, zu lernen, durch jedes Organ zu atmen -- die Stauung der Lebenskraft in jedem Organ kommt später.

Es ist weise, so wie Bardon es empfiehlt, mit den Füssen zu beginnen und sich langsam zum Kopf hochzuarbeiten. Bei den Körperteilen und Organen, die paarweise vorhanden sind (also Füssen, Beinen, Händen, Armen, Ohren, Augen, Lungenflügeln, Nieren, usw.) ist es gut, erst durch jede Seite einzeln zu atmen und dann durch beide zugleich.

Ich denke, es ist am besten, sich für diese Übung hinzulegen. Wenn jedoch eine Sitzende Position Dein gewohnter "asana" ist, dann geht das auch. Rufe ein Gefühl tiefer Entspannung in Deinem ganzen Körper wach. Wenn Du Dein Bewusstsein in ein bestimmtes Körperteil oder Organ versetzt, musst Du eine klare, sensorische Verbindung mit ihm aufbauen. Wenn Du z.B. deine Aufmerksamkeit in Deinen rechten Fuss versetzt, dann solltest Du jeden Zeh und jede Stelle auf der Oberfläche wie auch im Inneren deines Fusses spüren. Erst dann solltest Du mit der Porenatmung beginnen. Die Porenatmung geschieht aus dem Inneren des Körperteils oder Organs heraus, so dass dein Bewusstsein fest in seinem Inneren verankert sein muss.

Während es relativ einfach mit einem Fuss oder einer Hand geht, ist es mit inneren Organen schwieriger, da unsere sinnliche Verbindung mit ihnen im Allgemeinen weniger ausgebildet ist. Anatomische Darstellungen zu studieren ist in dieser Hinsicht sehr hilfreich und ich versichere Dir, dass es Dir mit etwas Mühe durchaus gelingen kann solch eine Verbindung zu Deinen inneren Organen herzustellen.

Diese erste Übung ist abgeschlossen, wenn Du in der Lage bist, die Lebenskraft mit jedem Körperteil und jedem Organ ein- und auszuatmen.

Bei der nächsten Übung geht es um die "Stauung" der Lebenskraft im ganzen Körper. Die Stauung unterscheidet sich vom blossen Atmen der vorangegangenen Übung. Hier wird, statt mit jedem Atemzug die Lebenskraft ein und wieder auszuatmen, mehrmals hintereinander Lebenskraft eingeatmet und zurückgehalten. Bardon empfiehlt wiederum mit sieben Atemzügen zu beginnen (einmal mehr bei jedem Wiederholen der Übung, bis zum Erreichen von dreissig Atemzügen). Bei jedem Einatmen wird die Lebenskraft zurückgehalten und es folgt ein leeres Ausatmen. Dies steigert die Lebenskraft zu einer dynamischen, strahlenden, Lebenskraftstauung.

Wenn Du die entsprechende Zahl von Atemzügen erreicht hast, dann verbringe einige Momente (denke dabei daran, den normalen Atemrhythmus durch leere Atemzüge aufrechtzuerhalten) damit, das Strahlen und die Natur der angestauten Lebenskraft zu spüren. Wenn Du bereit bist, dann beginne damit, die Lebenskraft wieder auszuatmen (jedes Einatmen sollte dabei leer sein). Genau wie bei der Stauung der Elemente solltest Du dabei sicherstellen, dass Du genauso viel Lebenskraft aus- wie eingeatmet hast.

Diese Übung ist dann abgeschlossen, wenn Du in der Lage bist, eine dynamische Stauung von dreissig Atemzügen Lebenskraft in deinem gesamten Körper anzusammeln und danach die angestaute Menge Lebenskraft wieder auszuatmen.

Die nächste Übung solltest Du erst dann versuchen, wenn Du alles vorangehende gemeistert hast. Diese Übung behandelt das explosive Zurückgeben der angestauten Lebenskraft ans Universum. Das Ausatmen wird übersprungen und dies stellt eine sehr viel schnellere Methode, eine Stauung aufzuheben dar. Diese Technik erfordert jedoch ein gewisses Maß an Elastizität, da sie für einen Körper, der nicht an das Arbeiten mit der dynamischen Kraft einer Lebenskraftstauung gewöhnt ist, schädlich sein kann.

Staue als Erstes die Lebenskraft durch Porenatmung im ganzen Körper an. Wenn Du soweit bist, sie wieder abzugeben, dann tue das auf ein Mal. Zu Beginn mag es helfen, diese Ausscheidung an ein einziges Ausatmen zu knüpfen, aber wenn einmal auszuatmen anfangs nicht ausreichen sollte, dann atme danach unbedingt noch aus, was an eingeatmeter Lebenskraft übrig ist. Mit zunehmender Übung wird es Dir leichter fallen, die ganze Stauung als komprimierte Explosion auszuatmen.

Die abschliessende Übung dieses Abschnittes besteht darin, die Lebenskraft in jedem Körperteil bzw. Organ anzustauen und freizugeben zu lernen [Anm.: Es ist ratsam, Lebenskraft nicht im Gehirn und Herzen anzustauen (insbesondere, solltest Du an einer Herzkrankheit leiden). Das blosse Ein- und Ausatmen der Lebenskraft mit diesen Organen ist sehr vorteilhaft, das Anstauen in ihnen ist weder notwendig noch von Vorteil. Der Grund dafür liegt in der elektrischen Natur ihrer Funktionen.]

Beginne wieder mit dem Anstauen von sieben Atemzügen Lebenskraft in das Körperteil oder Organ (steigere bei jeder Übung die Zahl um eins) und dem anschliessenden Ausatmen derselben Zahl Atemzüge, die Du zuvor eigeatmet hast. Wenn Du dies mit sämtlichen Organen und Körperteilen gemeistert hast [Ausnahmen s.o.], dann gehe dazu über, mit dem explosiven Lösen der angestauten Lebenskraft zu arbeiten. Die Technik ist die Gleiche wie die beim Stauen und Lösen mit dem ganzen Körper, diesmal musst Du jedoch vorsichtiger Vorgehen, um den einzelnen Organen nicht zu schaden. Arbeite erst mit dem explosiven Abgeben kleinerer Mengen angestauter Kraft und gehe mit zunehmender Plastizität zu grösseren, dynamischeren Stauungen über.

Q&A--

1) Was ist der Unterschied zwischen einer Akkumulation und einer Stauung? Sind es zwei verschiedene Dinge?

Es gibt in "Der Weg zum wahren Adepten" sogar drei verschiedene Dinge, die als Akkumulation/Stauung bezeichnet werden. Das Erste und Einfachste ist was ich eine "passive Akkumulation/Stauung" nenne. Dabei atmest Du einen Atemzug Element/Kraft/Fluid ein und sofort wieder aus. Dies führt nicht zu einem Anhäufen dessen, was Du einatmest -- es umspült dich nur mit der jeweiligen Substanz.

Der zweite Typ ist was ich eine "dynamische Akkumulation/Stauung" nenne. Hier nimmst Du mehrere Atemzüge und behältst sie in deinem Körper. Dies resultiert normalerweise in einer Empfindung von Strahlenoder Leuchten, wobei man ein gewisses Maß an Druck durch das angestaute/akkumulierte Element/Kraft/Fluid fühlt.

Die dritte Art von Akkumulation/Stauung wird "Kondensation" genannt. Hierbei atmest Du mehrmals ein und bildest eine dynamische Stauung auf. Dann kondensierst Du diese Stauung auf engeren Raum. Eine Kondensation kann auch dadurch erreicht werden, dass man ein Element/eine Kraft/ein Fluid in ein anderes Objekt oder einen Körperteil lädt, und zwar in einem Maß, das über gewöhnliche Stauung/Akkumulation hinausgeht. In manchen Fällen ist der Unterschied zwischen einer dynamischen Stauung und einer Kondensation fein, doch mit Übung wird es Dir gelingen, die beiden voneinander zu unterscheiden. Die Arbeit mit dem Kondensieren beginnt in der vierten Stufe. Für die Ziele der dritten Stufe ist alles mit dem Du Dich beschäftigen musst, die dynamische Stauung/Akkumulation.

2) Wie soll ich meine Bauchspeicheldrüse fühlen?

Dies ist - wenn Du die geistige Disziplin der vorangehenden Stufen gemeistert hast - nicht so schwer wie es klingen mag. Die beste Vorgehensweise ist, sich ein Schaubild der inneren Organe zu beschaffen und mit diesem als Plan sein Bestes zu tun, um die genaue Lage jedes Organs festzustellen. Versuche solange, sie zu finden, bis Du jedes tatsächlich spüren kannst.

Die Grundlage dieser Technik ist die "Bewusstseinsversetzung", die in den Texten zur vierten Stufe genauer beschrieben ist. Die Arbeit der dritten Stufe dient hier als Einführung in die komplexeren Aspekte der Bewusstseinsversetzung.

Einfach gesagt ist was Du tun musst, deine Aufmerksamkeit auf den genauen Ort des inneren Organs oder Körperteils zu konzentrieren. Dein Bewusstsein IST Dein Mentalkörper, daher ist das was Du tust förmlicher ausgedrückt, Deinen Mentalkörper in das Organ oder den Körperteil Deiner Wahl zu kondensieren.

Ausdauer zahlt sich aus!

3) We deutlich muss ich jedes Organ/Körperteil fühlen?

Am Ende der dritten Stufe solltest Du dazu in der Lage sein, jedes Organ und jedes Körperteil mit grosser Klarheit zu fühlen. Da jedes Organ verschieden ist, fühlt sich jedes ein Wenig anders an -- manch Einer wird dies sehr deutlich spüren können, ein Anderer weniger deutlich. Ich kann nicht genau vorhersagen, wie sich jedes Organ für Dich anfühlen wird, es liegt also an Dir zu entscheiden, wenn Du genug fühlst.

Da Du Deinen eigenen Mentalkörper in einen Teil deines physischen Körpers versetzt, ist es relativ einfach für Dich, Dein Bewusstsein mit der entsprechenden Astralmatrize des Organs/Körperteils zu verbinden und zu wahrzunehmen was es fühlt. Das ist der Grund dafür, dass die Übungen zum Versetzen des Bewusstseins mit dem eigenen Körper beginnen und erst DANN, in der vierten Stufe, dazu über gehen, das Bewusstsein, in externe Gegenstände und Wesen zu versetzen. Wenn Du diese Technik erst einmal innerhalb Deines eigenen Körpers beherrschst, dann fällt es Dir leichter, dieselbe Form von Projektion nach aussen in fremde Körper vorzunehmen.

4) Warum wird empfohlen, dass ich weder eine dynamische Stauung noch eine Kondensation von Lebenskraft in meinem Herz oder Gehirn vornehmen soll?

Die elektrische Natur der Lebenskraft ist solcherart, dass sie die elektrischen Funktion sowohl des Herzens als auch des Gehirns beeinträchtigt. Daher ist es nicht ratsam, eine Kraft oder ein Element in ihnen anzustauen. Ein passives Akkumulieren/Stauen oder Baden dieser Organe ist sicher, da es dabei zu keinem wirklichen Anstieg der Kraft bzw. des Elements kommt. Genauso ist es sicher eine dynamische Stauung in der Brust oder im ganzen Kopf vorzunehmen, da es dabei nicht zu einem Anstieg im Gehirn oder Herzen alleine kommt -- mit anderen Worten ist die Stauung über eine Region verteilt und nicht alleine auf das Organ konzentriert.

Zusatz zur dritten Stufe--

Am Ende der dritten Stufe führt Bardon den Schüler in den magischen Gebrauch der Fähigkeiten ein, die er durch das Verfolgen der Übungen bis jetzt gewonnen hat. Dies ist ein kritischer Augenblick in der Entwicklung eines Magiers und er sollte es sich genau überlegen, bevor er auf seinem Pfad fortschreitet.

Von allerhöchster Bedeutung für den weiteren Aufstieg ist der persönliche Ethos oder Moralkodex, den der Magier befolgt. Wie Bardon warnt: "Was der Mensch sät, das wird er ernten." Ein Magier, der einen stetigen Aufstieg wünscht, darf einzig die Saat der Güte und des Mitgefühls ausbringen -- alles andere wird das Wachstum des Magiers behindern und seinen Aufstieg stark begrenzen. Dies ist ein unbeugsames Naturgesetz, ein Weg auf dem sich die höheren Mysterien schützen.

Zwischen Bardons Worten zum Gebrauch der eigenen magischen Fähigkeiten liegt eine wertvolle Technik verborgen, die vom Schüler nicht übersehen werden sollte. Die Technik nämlich, Lebensenergie direkt aus dem Universum zu ziehen und in einem Objekt, Person oder Raum fliessen zu lassen, ohne sie dabei den Körper des Magiers passieren zu lassen. Bei der Heilung Kranker ist dies die bevorzugte Methode, da sie negative Effekte auf das Wesen des Magiers vermeidet (Wenn man die Lebenskraft erst durch den eigenen Körper lenkt, wird dabei eine feine Verbindung mit der Krankheit des Patienten hergestellt).

Jeder Schüler sollte inzwischen in der Lage sein, seine eigenen Übungen zu entwickeln, um die Fähigkeit die Lebenskraft direkt aus dem Universum in ein Objekt o.Ä. fliessen zu lassen auszubilden. Bitte verzichte nicht darauf, es zu tun, da die gewonnenen Vorteile gegenüber der aufgewendeten Mühe bei weitem überwiegen werden.

Lies diesen Abschnitt aufmerksam und entwickle Deine eigenen Wege, die magischen Fähigkeiten, die Du mit soviel Mühe erlangt hast, einzusetzen. Die Möglichkeiten, die Dir zur Verfügung stehen, sind nahezu unbegrenzt und sie zu nutzen wird Deine Fähigkeiten weiter verbessern. Sein kreativ und erfinderisch und denke daran, IMMER Deinem Moralkodex zu folgen.

Q&A--

1) Soll ich bei der Raumimprägnierung oder der Imprägnierung eines Gegenstandes die selbe goldgetönte Lebenskraft benutzen, die ich schon in der zweiten Stufe verwendet habe?

Das hängt vom Zweck der Imprägnierung und von der Art von Gegenstand, den Du imprägnierst ab. Wenn die Imprägnierung die Gesundheit eines lebenden Wesens zum Ziel hat, dann verwende die goldschimmernde Lebenskraft. Wenn die Imprägnierung zum Ziel hat, eine bestimmte Idee zu übertragen, dann baust Du nur auf das Akasha-Prinzip der Lebenskraft und es ist kaum von Bedeutung, welche Art Du verwendest. Wenn Du ein unbelebtes Objekt wie eine Kristallkugel imprägnierst, dann hängt der Typ davon ab, ob es Dein Ziel ist, damit letztendlich andere unbelebte Objekte oder Lebewesen zu beeinflussen. Im ersten Fall verwendest Du die pur-weisse, im zweiten die goldschimmernde Lebenskraft. Das mag ein Wenig verwirrend klingen aber mit zunehmender Übung wird es wirklich klarer.

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Rawn's Commentary Upon
Initiation Into Hermetics

  (c) 2002 - German Translation  

Contents

Einleitung @ Theorie

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Stufe 4

Stufe 5

Stufe 6

Stufe 7

Stufe 8

Stufe 9

Stufe 10 & Epilogue